Die Nationalpolizei auf Mallorca hat im Fall einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung sieben Personen vorübergehend festgenommen, darunter sechs Minderjährige und einen 19-Jährigen. Die siebte Festnahme erfolgte am Donnerstagmorgen (9.1.), wie die Polizei mitteilte. Alle Minderjährigen sind inzwischen unter Auflagen wieder auf freiem Fuß.

Zu den ersten beiden Festnahmen kam es am Dienstag. Die beiden Jugendlichen wurden am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt, gleichzeitig kam es zu weiteren Festnahmen. Bei dem Opfer handelt es sich um ein 13-jähriges Mädchen, das in der Nacht von Heiligabend (24.12.) auf den ersten Weihnachtsfeiertag in einer Wohnung in Palmas Stadtviertel Camp Redó und anschließend in einem Auto stundenlang zu sexuellen Praktiken genötigt worden sein soll.

Das Mädchen vertraute sich am Folgetag einer ihr bekannten Psychologin an. Diese begleitete sie zum Krankenhaus Son Llàtzer, wo Verletzungen festgestellt wurden, die auf Vergewaltung hinweisen.

Die Beschuldigten stehen im Verdacht, in unterschiedlichem Maß an der Tag beteiligt gewesen zu sein. Das Mädchen hatte die Wohnung gemeinsam mit einer Freundin aufgesucht. Einer der Minderjährigen machte Video-Aufnahmen mit dem Handy, die er der Polizei übergab, um seine Unschuld zu beweisen. Er sowie die anderen Beschuldigten sagten nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" aus, dass die sexuellen Handlungen in beiderseitigem Einverständnis stattgefunden hätten.

Palmas Bürgermeister José Hila verurteilte die Tat und sagte dem Opfer sowie seiner Familie die Unterstützung der Stadt zu. Sonia Vives, Stadträtin für Gleichberechtigung, sprach sich für eine verstärkte Prävention an den Schulen aus. /ff /tg