Mallorca muss wohl zumindest kurzfristig um den Status der Lieblingsinsel der Deutschen bangen. Denn Corona mischt die Karten neu. Laut dem größten deutschen Reiseveranstalter TUI liegt die griechische Insel Kreta im Moment bei den Buchungen vor Mallorca. Nach einem Beitrag auf dem Portal Business Insider berichten darüber am Montag (15.2.) mehrere deutsche Medien.

"Griechenland startet mit dem Rückenwind des vergangenen Sommers in die neue Saison", zitiert Business Insider den Chef von TUI Deutschland, Marek Andryszak. Schon im vergangenen Jahr hatte Griechenland mit niedrigen Infektionszahlen und einem schlüssigen Hygienekonzept punkten können.

Mallorca hingegen lande im aktuellen Ranking von diesem Jahr nur auf dem zweiten Platz. Mallorca hatte im Sommer 2020 ordentlich Schlagzeilen gemacht, als erste Touristen im Rahmen eines Pilotprojekts für Corona-sicheres Reisen aus Deutschland auf die Balearen-Insel flogen. Die Saison fiel aber nur sehr kurz aus. Schon im Herbst stiegen mit der dritten Pandemiewelle die Ansteckungszahlen in Spanien, Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern wieder so an, dass der kurze Traum vom erneuten Massentourismus wieder in weite Ferne rückte.

Mallorca bleibt im Rennen

Die Tourismus-Destinationen stehen jetzt im Wettbewerb miteinander, sich als Corona-sichere Reiseziele zu präsentieren. Spanien bleibt eindeutig im Rennen: "Wir erwarten insbesondere bei Mallorca eine Aufholjagd zu Beginn der Saison, denn Kapazität und Auswahl sind auf der Baleareninsel bekanntermaßen groß", so Andryszak. Auch Fuerteventura, Grand Canaria und Teneriffa bleiben bei den Deutschen beliebte Reiseziele. Als Land führe Spanien nach TUI-Zahlen im Ranking insgesamt vor Griechenland. Türkei folgt auf dem dritten Platz.

Branchenvertreter fordern gezielte Strategie

Die Branchenvertreter auf Mallorca befürchten, dass die spanische Regierung dem Tourismus nicht ausreichend Bedeutung beimisst. Insbesondere bei der Impfkampagne könnten die Konkurrenzländer ein besseres Bild abgeben, was die Saison 2021 gefährde. Ohne eine klare Strategie würde man riskieren, dass die großen Reiseunternehmen nicht auf Spanien setzten. "Hier steht unsere Zukunft auf dem Spiel", erklärte der Chef der Kette Meliá, der Mallorquiner Gabriel Escarrer gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Alle Destinationen warten auf den Durchbruch, sobald rückläufige Ansteckungen und wachsende Impfzahlen ein sicheres Reisen möglich machen. Der Wendepunkt könnte im Juni oder Juli erreicht sein, zitiert der "Diario" anonyme Branchenvertreter. Dann komme es darauf an, welche Destination als sicherer gelte. /tg

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