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Mehr Streiktage: Konflikt bei Ryanair verschärft sich

Unternehmen und Gewerkschaft werfen sich gegenseitig mangelnde Dialogbereitschaft vor

Mehr Streiktage: Konflikt bei Ryanair verschärft sichMarcel Kusch / dpa

Eine Beilegung des Streiks beim Billigflieger Ryanair dürfte weiter auf sich warten lassen. Der Konflikt zwischen den Gewerkschaftsvertretern, die für das spanische Kabinenpersonal verhandeln, und der Unternehmensleitung hat sich weiter verschärft, nachdem der Ausstand vergangene Woche um zwölf weitere Tage verlängert worden war.

Während die Arbeitnehmervertreter beklagen, dass ihr Recht auf Streik missachtet werde, kritisiert die Unternehmensführung mangelnde Dialogbereitschaft. Es könne nicht sein, dass Gewerkschafter mit der Presse sprächen, bevor sie sich überhaupt an den Verhandlungstisch setzten, zitiert die MZ-Schwesterzeitung "El Periódico" Eddie Wilson, den CEO von Ryanair in Spanien, "unter diesen Umständen sind keine Einigungen möglich".

Zuletzt hatten die Gewerkschaften USO und SITCPLA bekannt gegeben, dass der Streik über den gesamten Juli fortgesetzt werde. Weitere geplante Termine auf den spanischen Flughäfen sind der 12.,13., 14., 15., 18., 19., 20., 21., 25., 26., 27. und 28. Juli. Hintergrund für die Ausstände mitten in der Urlaubssaison sind die seit Monaten stockenden Tarifverhandlungen.

Die Gewerkschaft USO wirft dem Unternehmen vor, sich bei den Arbeitsbedingungen nicht an spanisches Recht zu halten. Es sei noch nicht einmal ein Tarifvertrag vorhanden. Der Konzern weist die Kritik zurück: Man habe sehr wohl in den vergangenen vier Jahren die Arbeitsverträge an spanisches Recht angepasst. Wäre dem nicht so, hätte man schließlich keine Einigung mit der spanischen Gewerkschaft CCOO erzielt. Auch in anderen europäischen Ländern seien in den vergangenen Jahren Einigungen mit den Gewerkschaften erzielt worden.

Gleichzeitig sorgte die Entscheidung des spanischen Verkehrsministeriums über den Mindestbetrieb für Ärger. Bei Ryanair müssen 73 Prozent der Inlandsflüge und 56 Prozent der internationalen Verbindungen stattfinden. Letztendlich fielen bislang am Flughafen von Mallorca nur wenige Flüge aus, es kam aber zu zahlreichen Verspätungen.

Bei Easyjet wird unterdessen ebenfalls weiter gestreikt. Die nächsten Termine sind am 15., 16., 17., 29., 30. und 31. Juli. /ff

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