Der Streik des Kabinenpersonals von Ryanair geht weiter: Am Samstag (2.7.) gaben die Gewerkschaften USO und SITPLA bekannt, dass der Streik bei der irischen Fluglinie um zwölf Tage verlängert wird. Eigentlich sollte der Ausstand mit dem Samstag beendet sein. Der nächste Streiktag ist der 12. Juli. Weitere geplante Termine sind der 13., 14., 15., 18., 19., 20., 21., 25., 26., 27. und 28. Juli.

Stockende Tarifverhandlungen

Hintergrund für die Ausstände mitten in der Urlaubssaison sind die seit Monaten stockenden Tarifverhandlungen mit der irischen und der britischen Fluglinie. Die Gewerkschaft USO, die die Mitarbeiter beider Airlines vertritt, wirft den Unternehmen vor, sich bei den Arbeitsbedingungen nicht an spanisches Recht zu halten. Bei Ryanair sei noch nicht einmal ein Tarifvertrag vorhanden. Bei Easyjet verdienen die Mitarbeiter an den hochpreisigen Standorten Barcelona, Malaga und Mallorca sogar weniger als die Hälfte als beispielsweise die Kollegen in Deutschland. Unternehmen und Gewerkschaft werfen sich gegenseitig vor, ein Weiterkommen der Verhandlungen zu blockieren.

Gleichzeitig sorgt die Entscheidung des spanischen Verkehrsministeriums über den Mindestbetrieb beim Streik für Ärger. Bei Ryanair müssen 73 Prozent der Inlandsflüge und 56 Prozent der internationalen Verbindungen stattfinden. Bei Easyjet legte das Ministerium einen Mindestbetrieb von 51 Prozent der Flüge fest. Eine Sprecherin von USO erklärte gegenüber der MZ, diese Quoten seien "skandalös". Man nehme den Arbeitnehmern effektiv das Recht zu streiken.

Zwei ausgefallene Flüge, zahlreiche Verspätungen

Am Samstag führten die Streiks von Ryanair- und Easyjet-Mitarbeitern zu zwei Flugausfällen auf Mallorca. Ein Hin- und Rückflug nach Barcelona von Ryanair wurde gecancelt. Bei Easyjet waren keine Flüge auf der Insel von den Streichungen betroffen.

Bei Ryanair fielen spanienweit 16 Flugverbindungen aus, unter anderem der Hin- und Rückflug von Berlin-Brandenburg nach Ibiza. Bei Easyjet waren bis zum frühen Abend neun Verbindungen ausgefallen, darunter eine von Genf nach Malaga.

Allerdings kam es bei beiden Airlines zu vielen Verspätungen. Am Flughafen Palma gab es bei Ryanairbis 19 Uhr 41 verspätete Abflüge und 45 verspätete Ankünfte. Damit war es der spanische Airport, der am meisten von verspäteten Flügen betroffen war. Bei Easyjet wurden auf Mallorca 20 Verspätungen bei den Abflügen verzeichnet, ebenfalls 20 bei den Ankünften.

Bei Easyjet stehen noch sieben weitere Streiktage aus, der nächste gleich am Sonntag (3.7.). Es folgen der 15., 16., 17., 29., 30. und 31. Juli.