Der Mann, den Beamte der Ortspolizei von Manacor auf Mallorca am Mittwoch (22.9.) mit Schussverletzungen außer Gefecht gesetzt haben, soll zuvor einen der Polizisten an eine Mauer gedrängt und mit einem Messer bedroht haben. Das geht aus ersten Ermittlungen der Nationalpolizei hervor. Im Vordergrund steht die Frage, ob sich die Ortspolizisten angemessen verhielten, als sie auf den Mann schossen.

Ersten Erkenntnissen zufolge ist dies wohl der Fall gewesen. Zeugen bestätigten, dass die Beamten ihre Waffen erst abfeuerten, als ihr Kollege in ernsthafter Gefahr schwebte. Gegen 16.30 Uhr war in der Zentrale ein Notruf eingegangen. Ein Mann auf einem Landhaus nahe der Straße zwischen Manacor und Porto Cristo solle damit gedroht haben, sich das Leben zu nehmen.

Zwei Sanitäterinnen fuhren mit einem Krankenwagen zu der Finca, ebenso vier Beamte der Ortspolizei. Sie verschafften sich Zugang zum Anwesen und forderten den mutmaßlich lebensmüden Mann, der sich im Haus aufhielt, dazu auf, nach draußen zu kommen. Daraufhin soll dieser mit einem großen Küchenmesser bewaffnet ins Freie und auf einen Polizisten zugestürmt sein. Er drängte ihn gegen eine Mauer und bedrohte ihn mit dem Messer.

Der Beamte, seine Waffe zu zücken, doch zwei seiner Kollegen kamen ihm zuvor und feuerten Schüsse auf den Mann ab. Sowohl die Sanitäterinnen als auch die Lebensgefährtin des Mannes, die ebenfalls vor Ort war, bestätigten wohl diesen Verlauf des Geschehens.

Der Angreifer erlitt zwei Schusswunden - zuvor war von vier Schusswunden die Rede gewesen. Er wurde zunächst ins Krankenhaus Manacor, dann ins Landeskrankenhaus Son Espases in Palma de Mallorca gebracht. Die Ärzte dort bestätigten eine Einschussstelle im Knie und eine im Unterleib. Der Zustand des Mannes hat sich inzwischen verbessert, er schwebt nicht in Lebensgefahr. /somo