Ein Gericht in Palma hat am Freitag (26.4.) die Haftstrafe des Verurteilten von sechs auf drei Jahre halbiert, der 2018 einen Mallorca-Urlauber totgeprügelt haben soll. Der niederländische Filmemacher Wouter van Luijn starb bei einem Besuch im "Drogendorf" Son Banya, wo er mit zwei weiteren Personen einkaufen wollte.

Das Gericht konnte den Vorwurf eines gewalttätigen Raubüberfalls nicht nachweisen. So bleibt nur noch die Verurteilung für fahrlässige Tötung. Das Urteil fällt derart milde aus, da die Attacke alleine nicht zum Tod des Urlaubers führte. Das Opfer hatte der Autopsie zufolge bereits vor dem Angriff ein Aneurysma. Dieses habe zusammen mit dem hohen Alkoholkonsum und den Schlägen an jenem Abend zum Ableben des Niederländers geführt.

Dem Opfer wurde zwar Geld gestohlen, das Gericht konnte aber den oder die Täter nicht identifizieren. Der Verurteilte muss neben der Haftstrafe die Familie des Niederländers mit 150.000 Euro entschädigen.

Filmemacher wollte in Son Banya Drogen kaufen

Der Niederländer war in den frühen Morgenstunden des 13. Juli 2018 zusammen mit zwei weiteren Personen im Taxi nach Son Banya am Rande Palmas gefahren. Sie wollten in der für den Rauschgifthandel bekannten Siedlung Drogen kaufen. Dort wurde der Niederländer von dem nun Verurteilten und weiteren jungen Männern angegriffen. Der Verurteilte soll dem Urlauber mehrere Faustschläge und Ohrfeigen ins Gesicht, auf den Hals und auf den Kopf verpasst haben. 800 Euro verschwanden aus der Brieftasche des Opfers.

Einer der beiden Männer, die mit dem Opfer im Taxi gekommen waren, versuchte dem Niederländer erst zu helfen, floh dann aber im Taxi und ließ den Niederländer liegen. Daraufhin fuhren zwei der Angreifer - darunter der Verurteilte und ein vom Vorwurf des Raubüberfalls freigesprochener Angeklagter - den Touristen ins Landeskrankenhaus Son Espases. Als sie ankamen, atmete das Opfer schon nicht mehr. Der 34-Jährige starb kurz darauf im Krankenhaus.