Orcas attackieren Segelboot, das auf dem Weg nach Mallorca war

Nach dem Angriff ist die Crew unverletzt. Das Schiff soll bis zu Beginn der Segelregatta Copa del Rey Ende Juli repariert werden

Orcas, auch Schwertwale genannt, greifen bereits seit einiger Zeit Schiffe an.

Orcas, auch Schwertwale genannt, greifen bereits seit einiger Zeit Schiffe an. / Cristobal García

Am Dienstagabend (11.7.) ist ein Segelboot auf seinem Weg nach Mallorca westlich der Meerenge von Gibraltar von einer Gruppe Schwertwale angegriffen worden. Die "Corsario", die aus Galicien kam, wurde bei der Attacke vor der Hafenstadt Barbate erheblich beschädigt. Ende Juli soll sie bei der Regatta Copa del Rey in der Bucht von Palma teilnehmen.

Ein Wal griff an, drei andere schauten zu

Jorge Durán, der Eigentümer der "Corsario", beschrieb gegenüber der Zeitung "Gaceta Náutica", dass das Schiff sich unter starkem Ostwind der Meerenge näherte, als eine Gruppe Orcas plötzlich auftauchte. Ein Schwertwal steuerte das Boot direkt an. Drei weitere Tiere blieben auf Distanz und sahen anscheinend nur zu. "Wir hatten das Gefühl, als wären wir auf einen Felsen aufgelaufen", erklärte Durán. "Der Wal hob das Boot in die Höhe." Glücklicherweise sei nichts Gravierendes passiert. Lediglich Sachschäden seien zu verzeichnen.

Laut der offiziellen Twitter-Seite der Regatta ist die Crew in Sicherheit. Die Besatzung hofft, kommende Woche nach Palma aufzubrechen, wo sie mit ihrem Boot, einer First 50 DK, an der Majorica ORC1-Klasse teilnehmen wird. "Die Crew ist wohlauf und unverletzt – abgesehen von einem großen Schrecken", so die Organisatoren des Events. Die Besatzung zeigte sich zuversichtlich, dass sie die durch den Angriff verursachten Schäden beheben und ihre Reise fortsetzen könne.

Angst vor weiteren Angriffen

Angriffe von Schwertwalen auf Segelschiffe sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Laut der Deutschen Stiftung Meeresschutz kommt es seit Juli 2020 in der Straße von Gibraltar und an der iberischen Atlantikküste bis nach Galicien in Nordspanien immer wieder zu Orca-Attacken. Größtenteils sind Segelboote unter 15 m Länge betroffen. 

Im Gespräch mit "Gaceta Náutica" erklärte Durán, dass man solchen Geschehnissen Einhalt gebieten müsse. "Sonst werden wir irgendwann aufhören zu segeln oder irgendwo hinauszufahren. Denn eines Tages wird etwas Schlimmes passieren." Er schilderte das Gefühl der Angst vor einem weiteren Angriff.