Auf Mallorca festgenommener Dschihadist verurteilt – Haftstrafe wird umgewandelt
Der 50-Jährige hatte in sozialen Netzwerken für den Gotteskrieg geworben und war im März in einer Garage in Campos verhaftet worden
Ein im März in Campos festgenommener Mann ist vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid wegen Terrorismusverherrlichung zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt worden. Der 50-Jährige hatte vor allem Posts und Videos in verschiedenen sozialen Netzwerken veröffentlicht, in denen er in spanischer Sprache lobend über den Gotteskrieg sprach.
Das postete der Verurteilte auf Social Media
Seine Botschaften richteten sich auch gegen die Polizei und das Militär sowie jegliche Form von Demokratie. Zu seinen Themen gehörte auch der eigene Radikalisierungsprozess. So zeigte er sich bereit, selbst gewaltsam am Dschihad teilzunehmen. Er schrieb beispielsweise: "Ich bin ein Auftragskiller Allahs und wenn es notwenig ist, werde ich Kehlen durchschneiden." Auch forderte er seine Follower auf, ihm in seinem Vorhaben nachzueifern.
Insgesamt veröffentlichte er 364 Posts und Videos, die 121.104 Mal angeschaut wurden. Die meisten stammen aus der zweiten Jahreshälfte 2022. Der letzte Post vom 7. März, zwei Tage vor seiner Verhaftung. Darin schrieb er, er befinde sich auf Mallorca, habe sich ein Messer gekauft und sei damit für eine Verhaftung gewappnet.
Hier erfolgte der Zugriff
Zu dem Zeitpunkt war er schon wochenlang von der Guardia Civil beobachtet worden. Der Zugriff erfolgte am 9. März in der Garage des Lagers eines Bauunternehmens im Carrer Jaume II in Campos, wo der Hausbesitzer ihn übernachten ließ. Der Mann war erst wenige Tage zuvor nach Mallorca gekommen, um Arbeit zu suchen. Zuvor hatte er in verschiedenen Städten auf dem Festland gelebt.
Die Ermittlungen leitete die nationale Antiterror-Einheit der Guardia Civil, zur Festnahme waren auch Beamte aus Madrid angereist. Die Beamten stellten im Zuge der Durchsuchungen auch Beweismittel wie Computer und Schriftstücke sicher.
Der Verurteilte wird nicht ins Gefängnis kommen. Da er an Schizophrenie leidet, entschied das Gericht, dass er in eine geschlossene Psychiatrie überwiesen wird. /pss
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