Regierung dreht den Geldhahn zu: König Felipe VI. bekommt nun doch kein neues Segelboot

Die Regierung von Pedro Sanchez legt das Ausschreibungsverfahren für den Bau eines neuen Schiffs auf Eis

König Felipe auf seinem Boot "Aifos" bei der Copa del Rey

König Felipe auf seinem Boot "Aifos" bei der Copa del Rey / Nico Martínez

Miguel Vicens

Miguel Vicens

Am Ende reichte es für Platz zwei: Bei der 41. Copa del Rey, die Anfang August in der Bucht von Palma stattfand, stand König Felipe VI. zum ersten Mal mit seinem Segelboot "Aifos" auf dem Siegerpodest.

Nach der Regatta wollte die spanische Marine, der das Segelboot des Königs gehört, ein neues Schiff für Felipe VI. in Auftrag geben: 1,8 Millionen Euro sollte das neue Schiff nach Angaben der Marine kosten. Es sollte 15 Meter lang, 4,7 Meter breit und drei Meter tief sein.

Nun kippte die amtierende Regierung von Pedro Sánchez ihre Zustimmung für eine geplante Ausschreibung, bei der sich Kandidaten um den Bau bewerben sollten.

Kein Geld für Privates

Denn so ein Bootskauf für ein privates Vergnügen des Königs kam bei Sánchez' tendenziell eher monarchie-kritischen Verhandlungspartnern bei der Suche nach einer Regierungsmehrheit nicht gut an. Die konvervativen baskischen Nationalisten (PNV) stellten folgende Fragen an die Regierung:

  • „Sind die vom König genutzten Schiffe Eigentum des Staates?“
  • „Nutzt er sie bei privaten Wettbewerben?“
  • „Stimmt die Nachricht, dass die Marine zu diesem Zweck 1,8 Millionen Euro für den Bau und die Anschaffung eines neuen Bootes ausgeben wird?“
  • „Ist die Regierung der Ansicht, dass öffentliche Gelder zur Finanzierung einer privaten Tätigkeit des Staatsoberhauptes verwendet werden sollten?“

Das Ausschreibungsverfahren für den Schiffsbau, für den die „Naval Regatta Commission“ der Marine erst vor fünfzehn Tagen grünes Licht gegeben hatte, liegt nun auf Eis.

Hommage an Sofia

Damit scheiterte bereits der zweite Versuch, ein neues Segelschiff für den König bauen. Bereits vor der Pandemie bestand der Plan, die 2005 vom Stapel gelaufene „Aifos“ durch ein neues Schiff mit dem Namen "Aifos 500" zu ersetzen. 2019 hatte es eine Vereinbarung mit der exklusiven finnischen Werft Swan gegeben. Der Vertrag sah die Übertragung eines Swan 50 Club an die Marine für zwei Jahre vor, mit einer Kaufoption im dritten Jahr und einem Gesamtpreis von einer Million Euro. Die durch die Coronavirus-Krise erzwungenen Kürzungen im Verteidigungsbereich machten diese ursprünglichen Pläne zunichte.

Aifos ist eine Hommage an den Namen der Königsmutter Sofía, die Reihenfolge der Buchstaben ist umgedreht. Den Namenszusatz 500 sollte das neue Segelschiff als Hommage an die erste Weltumsegelung durch Magellan und Elcano erhalten. Zwei Jahre, elf Monate und zwei Wochen war die "Victoria" im Auftrag der spanischen Krone seinerzeit unterwegs gewesen. Das Schiff war eines von fünfen, mit denen Kapitän Fernão de Magalhães, heute besser bekannt als Ferdinand Magellan, im September 1519 vom spanischen Sanlúcar de Barrameda aus losgesegelt war. Magellan sollte die Westroute zu den Gewürzinseln finden.

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