Mallorca Zeitung

Mallorca Zeitung

Wassermangel auf Mallorca: In Palma drohen erstmals Einschnitte bei der Wasserversorgung

Die Wasserreserven sind nur etwa halb so hoch wie im Vorjahr. Die Stadt ruft die Vorwarnstufe aus

In Palma könnte es Engpässe bei der Wasserversorgung geben. Lukas Barth/dpa

Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat am Mittwoch (16.11.) die Vorwarnstufe wegen Wassermangels ausgerufen. Ziel der Maßnahme ist es zu verhindern, dass in den kommenden Monaten der Verbrauch von Leitungswasser im Stadtgebiet und an der Playa de Palma eingeschränkt werden muss. Es wäre das erste Mal, dass es in diesen Gegenden auf Mallorca zu einem so drastischen Schritt käme.

Die geringen Niederschläge im Frühling und vor allem im bisherigen Verlauf des Herbstes haben dazu geführt, dass die Wasserspeicher derzeit nur zu 35 Prozent gefüllt sind. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres lag diese Zahl bei 70 Prozent. An den Stauseen Gorg Blau und Cúber fielen bis zum 15. November 660 Liter pro Quadratmeter. Im vergangenen Jahr waren es noch 1.422 Liter.

Keine Aussicht auf Besserung

Derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass sich die Situation in absehbarer Zeit verbessert, so der Vorsitzende der Stadtwerke Emaya, Ramon Perpinyà. Auch die Entsalzungsanlagen könnten, obwohl sie gut funktionierten, den Wassermangel aktuell nicht kompensieren.

Seit Einführung des städtischen Aktionsplans gegen Trockenheit im Jahr 2016 ist es das dritte Mal, dass die Vorwarnstufe ausgerufen werden muss. Bei den vergangenen beiden Malen - 2016 und 2019 - fiel im weiteren Jahresverlauf noch ausreichend Regen, so dass keine Einschnitte in die Wasserversorgung veranlasst werden mussten.

Das Maßnahmenpaket

Zu den Maßnahmen, die Emaya jetzt vorschlägt, gehört unter anderem, die Wasserentnahme in den Brunnen im Norden des Einzugsgebiets um 50 Prozent zu reduzieren. Im Dezember soll zudem kein Wasser aus den Stauseen entnommen werden, damit der Wasserstand nicht unter 30 Prozent sinkt. Zudem soll wieder Wasser vom Festland importiert werden. Der derzeitige städtische Aktionsplan soll überarbeitet werden. Gleichzeitig soll die Bevölkerung über eine Kampagne für die aktuelle Situation sensibilisiert werden. Es gehe jetzt darum, alles vorzubereiten, damit man im Fall der Fälle entschieden handeln könne, so Perpinyà. /pss

Artikel teilen

stats