Mallorca Zeitung

Mallorca Zeitung

Wassermangel auf Mallorca: Tramuntana-Dorf Deià verbietet Einwohnern, ihre Pools zu füllen

Auch Gärten dürfen nicht mehr gegossen werden. Es drohen sogar noch drastischere Maßnahmen

Deià: Idyllisches Dorf, leider im Sommer ohne Wasser. Nele Bendgens

Monatelang hat es in der Gebirgskette Tramuntana auf Mallorca kaum geregnet. Dies hat nun Auswirkungen auf den Alltag der Menschen im bei Auswanderern und Urlaubern beliebten Dorf Deià. Bürgermeister Lluis Apesteguia hat am Mittwoch (10.8.) einen Erlass veröffentlicht, laut dem die Nutzung des Leitungswassers begrenzt wird.

So dürfen die privaten Pools nicht mehr mit dem Wasser befüllt werden, auch das Gießen der Gärten ist untersagt. Autos waschen, Terrassen und Häuserfassaden abspritzen, ist ebenfalls nicht mehr erlaubt.

Seit einem Monat wird Wasser per LKW beschafft

Der Wassermangel zieht sich schon seit längerem hin. Vor einem Monat fing die Gemeinde an, Wasser per LKW zu beschaffen. Apesteguia erklärte, wenn die Situation sich in den kommenden Wochen nicht verbessere, müsse man anfangen, die Wasserversorgung stundenweise auszusetzen.

Gleichzeitig betonte der Bürgermeister, die Situation sei nicht neu. Zu dem Wassermangel komme es jedes Jahr im Hochsommer, wenn die Regenfälle ausbleiben und die Touristenmassen für einen höheren Verbrauch sorgen.

Tipps zum Wassersparen

In dem Erlass gibt die Gemeinde auch Tipps zum Wassersparen: So solle man lieber duschen statt baden, beschädigte Wasserleitungen reparieren, Geschirr nicht mit laufendem Wasserhahn abspülen und die Spülmaschine sowie die Waschmaschine erst laufen lassen, wenn sie wirklich voll sind.

Die Situation in Deià ist vergleichbar mit der in zahlreichen anderen Gemeinden der Tramuntana. Seit den starken Regenfällen im November vergangenen Jahres sind die Grundwasserspiegel dramatisch zurückgegangen. Damals fielen 400 Liter pro Quadratmeter.

Noch keine Vorwarnstufe wegen Trockenheit

Dennoch wurde vom balearischen Umweltministerium für die Gebirgskette noch keine Vorwarnstufe wegen Trockenheit ausgerufen. Diese betrifft aktuell vor allem Gemeinden in der Inselmitte, an der gesamten Ostküste sowie in Teilen des Südens der Insel. /pss

Artikel teilen

stats