Mückenschutz in der Praxis: Was taugen Armbänder?

Worauf man beim Kauf achten sollte und welche Alternativen man bei Reisen in ferne Länder in Betracht ziehen sollte

Mückenschutzarmband ist nicht gleich Mückenschutzarmband.

Mückenschutzarmband ist nicht gleich Mückenschutzarmband. / DM

Rebeca Gil

Sommer bedeutet nicht nur, laue Sommernächte mit Freunden zu genießen und im Meer plantschen. In den warmen Monaten ist auch Hochsaison der Mücken. Kaum jemand klagt nicht über Stiche, Juckreiz und Schlafprobleme, weil einen die Biester selbst nachts einfach nicht in Ruhe lassen. Für viele Besucher und Bewohner sind die Stiche ein echtes Problem, da sie entweder sehr anfällig dafür sind oder unter übermäßigen Hautreaktionen leiden.

Große Auswahl an Mitteln

Mittel, damit es erst gar nicht zum Stich kommt, gibt es viele. Neben besonderen Pflanzen, Sprays oder Cremes gibt es etwa auch Mückenschutzarmbänder, die auf Spanisch pulseras repelentes de mosquitos genannt werden. Die Auswahl in den Supermärkten und Apotheken der Insel ist groß. Doch wie wirksam und sicher sind die Armbänder wirklich? Die spanische Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (AEMPS) gibt nützliche Informationen zu verschiedenen Modellen und der korrekten Verwendung der Armbänder. 

So funktionieren die Bänder

Die Armbänder können Insekten nur abwehren, weil sie Biozide, also Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen enthalten. Entweder wurden sie mit entsprechenden Produkten imprägniert oder sie verfügen über eine Öffnung, in die man Biozid-Tabletten einlegen kann. Für welches Armband sollten sich Verbraucher angesichts der großen Auswahl nun entscheiden? 

Diese Voraussetzungen sollten sie erfüllen

Laut der AEMPS sollten die Mückenschutzarmbänder einige Voraussetzungen erfüllen: Zum einen sollten sie gesundheitlich zugelassen sein. Ein Qualitätssiegel steht dafür, dass sie von der AEMPS oder der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit bewertet wurde, dass sie auch tatsächlich biozide Wirkstoffe enthalten, die Insekten abwehren, und dass es sich um sichere und wirksame Produkte handelt – sofern Nutzer die auf dem Etikett angegebenen Anweisungen einhalten. Letztlich garantiert nur eine Registrierungsnummer auf dem Etikett Verbrauchern, dass ein Armband Kontrollen durchlaufen hat.

Im Sommer ist Hochsaison der Mücken.

Im Sommer ist Hochsaison der Mücken. / dpa

Was ist von Citronella- und ähnlichen Armbändern zu halten?

Auch sogenannte Citronella-Armbänder, die keine Biozide enthalten, stehen den von Mücken Geplagten zur Verfügung. Sie funktionieren mittels Aromen, können aber nicht als sichere Mückenschutzmittel angesehen werden. „Die Armbänder unterliegen keiner Gesundheitsprüfung und haben daher auch die besagte Registrierungsnummer nicht auf ihrem Etikett. Sie sind nicht offiziell zugelassen“, so ein Sprecher der AEMPS. Die Agentur rät daher auch davon ab, sich auf aromatische Armbänder zu verlassen, etwa bei Reisen in Gebiete, in denen man sich vor der Übertragung tropischer Krankheiten schützen sollten. Obwohl auf der Verpackung Gegenteiliges angegeben sein mag, sind diese Armbändern nicht wirklich wirksam.  

Sind die Armbänder aureichend?

Als Zwischenfazit lässt sich feststellen, dass die Armbänder, die Biozide enthalten, am wirksamsten sind. Trotzdem gilt dies nicht für alle Fälle. Wie die Experten der AEMPS erklären, sind selbst Biozid-Armbänder nicht ausreichend, wenn jemand etwa diesen Sommer in Gebiete reisen will, in denen er sich mit durch Insekten übertragenen Krankheiten anstecken könnte. Daher richten sich die Experten mit folgenden Empfehlungen an Verbraucher:  

  • Verlassen Sie sich nicht lediglich auf Insektenschutzarmbänder! Verwenden Sie sie vielmehr ergänzend zu anderen Mitteln gegen Insektenstiche. In den besagten Risikoländern sollten Reisende etwas auf Sprays, Gele und Lotions zurückgreifen. 
  • Doch auch Biozide in verschiedenen Formaten sind nicht ausreichend. Bei Reisen in zwecks Ansteckungsgefahr durch Mückenstiche „gefährlichen“ Länder sollte jeder die entsprechenden, von den Gesundheitsbehörden propagierten Präventionsmaßnahmen befolgen.
  • Auch aus rein ästhetischen Gründen sollte man die Armbänder nicht verwenden, warnt die AEMPS. Sie sollten nur im Bedarfsfall verwendet und ordnungsgemäß entsorgt werden, um eine unkontrollierte Freisetzung von Bioziden zu vermeiden.