Während anderswo auf Mallorca das Tourismusgeschäft noch mit halber Kraft läuft, ist Port d'Andratx durchgestartet. So sind die meisten Lokale an der Promenade des Fischerhafens tagtäglich gut besucht. "Die meisten unserer Gäste sind Deutsche und Skandinavier mit einem Ferienhaus in der Gemeinde Andratx", erklärt Kellner Eusebio Arios gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". "Nach den Corona-Restriktionen in ihren Ländern haben sie große Lust, nach Mallorca in die Sonne zu kommen." Ein Gast, der Unternehmer sei, habe kürzlich jedem Angestellten 100 Euro geschenkt, so Kellner Eusebio.

Da es Gäste mit in der Regel hoher Kaufkraft seien, profitieren von der Entwicklung offenbar vor allem die Lokale im oberen Segment, Restaurants an der Promenade statt einfache Bars in den Nebenstraßen. "Es ist ein Auf und Ab in dieser schwierigen Saison", meint Kellner Ricardo González. Man merke bei den einheimischen Gästen die Zurückhaltung - so manch einer verzichte auf den Nachtisch, ein Paar teile sich eine Pizza. Immerhin habe seit rund zwei Monaten die Mehrheit der Restaurants in dem Gebiet geöffnet.

Im Vergleich zu anderen Gebieten auf Mallorca laufe es in jedem Fall gut, urteilt ein weiterer Kellner, Jorge Monllor. Während Kollegen anderswo auf der Insel noch arbeitslos seien, bekäme man in der Gemeinde Andratx deutlich leichter einen Job in der Gastronomie.

Die Auslastung der Lokale wird mit 70 Prozent unter der Woche angegeben, am Wochenende werde es voll, auch weil viele Gäste aus Palma nach Port d'Andratx kämen. Man vermisse allerdings noch einige Hotelgäste gerade aus der Nachbargemeinde Calvià, wo normalerweise viele Briten absteigen. /ff