Es war ein Abend, an dem so ziemlich alle, die in der mallorquinischen Gesellschaft Rang und Namen haben, ihm Anerkennung zollten: Gabriel Escarrer Juliá, der Gründer der Hotelkette Meliá, hat am Dienstag in Palma vor rund 350 geladenen Gästen seine Memoiren vorgestellt.

Das 256 Seiten starke und in Zusammenarbeit mit der Journalistin Isabel Durán geschriebene Buch heißt schlicht "Mein Leben" und erzählt die Geschichte, wie der Sohn einer Familie von Landwirten aus Porreres, im Inselinneren, die erfolgreichste mallorquinische Hotelkette gründete und immer weiter ausbaute. Die Meliá-Gruppe ist heute in 45 Ländern präsent und beschäftigt rund 45.000 Mitarbeiter. Die Leitung hat der 86-jährige Paterfamilias bereits vor einigen Jahren an seinen Sohn Gabriel Escarrer Jaume übergeben.

Der "Selfmademan", wie ihn der ehemalige EU-Parlamentspräsident Enrique Barón in seiner Laudatio beschrieb, ließ im Hotel Gran Meliá Victoria noch einmal die auch im Buch beschriebenen Etappen Revue passieren: Von der Ausbildung in einer Handelsschule, weil das Geld für die Universität nicht reichte, über die Anmietung des Hotels Altair in Palma als 21-Jähriger und das schnelle Wachstum mit dem Tourismusboom der 60er-Jahre bis hin zu dem Zukauf großer Konkurrenzketten, dem Börsengang von 1996 und der immer stärkeren Internationalisierung. Er sei halt immer, im besten Sinne, "ehrgeizig" gewesen, wiederholte der stolze 86-jährige Unternehmenspatriarch gleich mehrfach bei der Buchvorstellung.

Zu denjenigen, die ihm an diesem Abend ihre Aufwartung machten, gehörte nicht nur das von Ministerpräsidentin Francina Armengol angeführte politische und unternehmerische Establishment Mallorcas, sondern auch Escarrers Weggefährten und Mitbewerber, darunter die Senior-Chefs Gabriel Barceló (Barceló Hotels) und Miguel Fluxá (Iberostar).