Nach dem Debakel um zwei gescheiterte Ausschreibungen für den Betrieb von Palmas Kongresspalast haben nun ausländische Investoren Interesse angemeldet. Wie die Zeitung "Diario de Mallorca" meldet, nahmen inzwischen Unternehmen aus Deutschland, England, Frankreich, Schweden und Irland Kontakt mit dem Konsortium Kontakt auf, das Palmas Stadtverwaltung und die Landesregierung bilden.

Voraussetzung für eine Bewerbung sei allerdings, dass die Bedingungen für die Ausschreibung in zentralen Punkten gelockert würden: So soll keine Abschlagssumme wie zuletzt von 8,5 Millionen Euro gezahlt werden, der fixe jährliche Kanon soll zudem herabgesetzt werde. Im Gegenzug wären die Interessenten bereit, eine höhere prozentuale Gewinnbeteiligung zu leisten.

Álvaró Gijón, im Rathaus von Palma für den Bereich Tourismus zuständig, sagte der MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca in einem Interview, der Kongresspalast werde auf jeden Fall fertiggestellt, auch wenn dafür weitere öffentliche Gelder investiert werden müssten.

Das Projekt des Kongresspalastes in Palma ist bislang von Rückschlägen gezeichnet. Bereits ein Jahr nach Beginn der Bodenarbeiten 2008 drohte der Prestigebau zur Bauruine zu verkommen. Ursprünglich war die Konzession für Bau und Betrieb 2007 an ein Unternehmenskonsortium vergeben worden, von denen einzig Acciona als ausführender Baukonzern mit von der Partie­ blieb. Im Mai 2009 stieg dann auch der Hotelkonzern Barceló aus. Erst im Februar 2011 übernahmen die Stadt Palma und die Landesregierung die restliche Finanzierung.

Zwei Ausschreibungen, mit denen ein neuer Betreiber gefunden werden sollte, gingen ergebnislos zu Ende. Nachdem die Arbeiten am Kongresspalast bereits 2011 für vier Monate unterbrochen worden waren, ruhen sie seit Ende Juli erneut, weil Landesregierung und Stadtverwaltung die ausstehenden Schulden beim Bauunternehmen Acciona nicht bezahlen können.