Die Hotels wetteifern angesichts der großen Konkurrenz um Alleinstellungsmerkmale, die sie aus dem Einheitsbrei hervorheben. Nach Herbergen für Nackte und dem um sich greifenden Konzept der kinderfreien "Adults only"-Häuser geht die Hotelkette Barceló auf Mallorca jetzt einen Schritt weiter: In einer Pressemitteilung warb das Unternehmen nun mit den "Women only"-Paketen seines Hotels "Illetas Albatros".

Damit die Frauen sich so richtig wohl und sicher fühlen, können sie für den Mädels-Trip die vier Zimmer der sechsten Etage buchen und das Stockwerk so zu einer "männerfreien Zone" deklarieren.

Die Spezialpakete, die dabei zur Wahl stehen, sagen so einiges über das Frauenbild der Touristiker aus. Es fängt bei den Details an: Die Zimmer verfügen über einen Ganzkörperspiegel (vor denen das weibliche Geschlecht ja bekanntlich gerne Stunden verbringt), gepolsterte Kleiderbügel (für die delikaten Spitzenbustiers, in die frau sich vor allem dann zu hüllen pflegt, wenn sie sich mal einen gemütlichen Abend mit den Mädels macht), Frauenzeitschriften (die mit wenig Text und großen Fotos), Duftkerzen, Marken-Kosemtik-Produkte im Miniaturformat und Glätteisen für die wallenden Mähnen.

Die Tagesgestaltung stellt sich Barceló folgendermaßen vor: Nach Yoga und Pilates auf der Dachterrasse geht's in den Spa, wo auch sämtliche vorhandenen Nägel auf Vordermann gebracht werden. Nach der Wellness steht ausgiebiges Shopping auf dem Programm - wobei zuvor noch ein Besuch beim hauseigenen Frisör Pflicht ist, was sollen sonst die Verkäuferinnen denken. Oder besser der Personal Shopper, der die Damen zu den "besten Läden" führt, wo sie sich mit "den trendigsten Klamotten" überhaupt eindecken können.

Abgerundet wird der Frauen-Aufenthalt mit einer Pyjama-Party, bei der Marken-Schampus in Strömen fließt. Dazu können die Mädels einen oder mehrere der eigens für sie bereit gehaltenen DVDs anschauen, wahlweise zu "Der Teufel trägt Prada" giggeln oder bei "Tatsächlich...Liebe" und "Wie ein einziger Tag" gerührt schluchzen - die Kleenex-Packung auf dem Nachtisch wird zwar nicht explizit erwähnt, dürfte aber für die Frauenversteher von Barceló ganz obligatorisch dazu gehören.