Aus Solidarität mit Bootsflüchtllingen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Samstag (11.10) auf Mallorca die Landung eines Flüchtlingsboots nachgestellt. Motto der Aktion an Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni war "SOS Europa: Keine Todesopfer mehr im Meer".

Die Initiatoren nahmen den Jahrestag der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa (Italien) zum Anlass, wo bei einem Bootsunglück 368 Immigranten ums Leben gekommen waren. Die schrecklichen Bilder seien bereits wieder vergessen worden, hieß es bei Amnesty International, die Behören der Europäischen Union konzentrierten sich wieder ausschließlich darauf, wie die Ankunft von Bootsflüchtlingen erschwert werden könne, statt die eigentlichen Ursachen der Flüchtlingskatastrophen zu bekämpfen.

Man gehe davon aus, dass seit dem Jahr 2000 mehr als 23.000 Menschen bei dem Versuch, illegal von Afrika nach Europa zu gelangen, ums Leben gekommen seien. Angesichts der Krisen in Syrien, Sudan oder Somalia sei zudem mit einem Anhalten des Flüchtlingsstroms zu rechnen.

Auch auf Mallorca sind in den vergangenen einige Flüchtlingsboote angekommen, zuletzt waren Immigranten auf Cabrera südlich von Mallorca aufgegriffen worden.