Bei den Plänen für die Einführung einer Touristensteuer auf Mallorca verschärft sich der Ton. Die neue Abgabe werde "mit oder ohne Unterstützung der spanischen Zentralregierung" im kommenden Jahr eingeführt, so der balearische Tourismusminister Biel Barceló (Més per Mallorca) am Donnerstag (17.9.) im Balearen-Parlament. Die Abgabe sei eine Forderung der Gesellschaft, "unverzichtbar" und werde es langfristig erlauben, die Wettbewerbsfähigkeit der Balearen zu verbessern.

Wie der Minister im August im Interview mit der Mallorca Zeitung angekündigt hatte, soll die geplante Steuer im Laufe des kommenden Jahres in Kraft treten, 1 bis 2 Euro pro Tag und Urlauber kosten und jährlich 50 bis 100 Millionen Euro in die Kassen spülen. Die Einnahmen würden in die Modernisierung von in die Jahre gekommenen Touristenzonen, den Landschaftsschutz und die Bewahrung des Kulturerbes investiert.

Die Hoteliers auf Mallorca, die sich von Anfang an gegen die geplante Steuer ausgesprochen hatten, verschärften ebenfalls den Ton. Die Einführung werde "Verluste in Millionenhöhe für die Unternehmen und die Wirtschaft auf den Balearen" mit sich bringen, so Inma Benito, Vorsitzende des Branchenverbands (FEHM). Man hoffe, dass die Landesregierung die Abgabe im Konsens mit den Unternehmensvertretern einführe. Sonst drohten "irreparable" Schäden. Auch die spanische Staatsministerin für Tourismus, Isabel Borrego, sprach sich gegen Abgaben für Urlauber aus.

Barceló ließ die Kritik nicht gelten. Wer glaube, dass die Steuer den Balearen schade, zeige ein unerklärliches Misstrauen in die Urlaubsdestination. "Ich vertraue auf die Stärke der Urlaubsbranche." /ff