Der spektakuläre Immobilien-Rechtsstreit um die Villa des spanischen Magnaten Alfonso Cortina auf der Halbinsel Formentor im Norden von Mallorca ist vorerst beendet. Das Verwaltungsgericht in Palma hat entschieden, dass das ab 2005 erbaute Anwesen des ehemaligen Vorsitzenden des Erdölkonzerns Repsol stehen bleiben darf. Das Gericht hob damit ein früheres Urteil des Oberlandesgerichts auf, das vor zwei Jahren den Abriss des direkt ans Wasser gebauten Hauses angeordnet hatte.

Die Gemeinde Pollença hatte die Genehmigung 2005 erteilt. Noch während der Bauarbeiten klagte ein Nachbar - José Antonio Martínez Sampedro, ebenfalls spanischer Großunternehmer - gegen vermeintliche Unrechtmäßigkeiten. Ein erstes Urteil gab dem neidischen Nachbarn 2014 Recht. Die Außmaße der acht Meter hohen Villa von Cortina hätten gegen spanisches Recht verstoßen. Die Gemeinde wurde dazu verdonnert, die Baukosten für den Abriss und die Wiederaufforstung zu zahlen, da sie die Baugenehmigung nicht hätte erteilen dürfen.

Im Berufungsverfahren wertete das Gericht nun andere Baupläne als Entscheidungsgrundlage. Demnach handele es sich nicht um ein dreistöckiges Gebäude, sondern vielmehr um eine Villa mit Keller-, Erd- und Obergeschoss. Die Begrünung hätte den visuellen Effekt stark abgefedert, und das Haus sei damit viel besser in die Landschaft integriert als so manches Nachbaranwesen.

Um eine endgültige Lizenz für das Haus zu erlangen, müsse Cortina allerdings bei der Bauweise des Daches nachbessern. Statt des bewachsenen Flachdachs gehöre auf die Villa ein geziegeltes Schrägdach, urteilte das Gericht. /tg