Ein ehemaliger Vorsteher des Klosters Lluc hat vor Gericht die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs an mehreren Internatsschülern kategorisch zurückgewiesen. Nachdem ein erstes Verfahren wegen Verjährung der mutmaßlichen Straftaten eingestellt worden war, musste sich der Priester am 10. November wegen eines weiteren Falls erstmals den Fragen der Richterin in Inca stellen, wie die MZ-Tageszeitung "Diario de Mallorca" am Donnerstag (24.11.) berichtet.

Die neuen Vorwürfe erheben die Eltern eines ehemaligen Internatsschülers im Kloster Lluc. In den Jahren 2012 und 2013 soll der damalige Prior des Klosters einen zu der Zeit siebenjährigen sowie zwei weitere Jungen in das Büro zitiert und an den Genitalien berührt haben. Die anderen beiden mutmaßlichen Opfer bestreiten die Vorfälle.

Der Prior wies vor Gericht sämtliche Anschuldigungen zurück und erklärte, keinen Kontakt mit den jüngeren Internatsschülern und Mitgliedern des Knabenchors - den sogenannten Blauets - gehabt zu haben. Umgang habe er ausschließlich mit den Jugendlichen ab 15 Jahren gehabt, um die Messen vorzubereiten.

Belastet wird der Beschuldigte durch die Aussagen einer psychologischen Gutachterin, die ebenfalls vor Gericht aussagte. Sie hatte den Jungen ausführlich zu den mutmaßlichen Misshandlungen befragt und bescheinigt den Aussagen des noch immer Minderjährigen absolute Glaubwürdigkeit. /tg