Der am Sonntagnachmittag (25.6.) eingeschläferte Blauhai, der an drei Stränden aufgetaucht war, beschäftigt die Presse. Der "Bild-Zeitung" war das Vorkommnis am Montag (26.6.) sogar die Titelgeschichte wert. Das Blatt zitierte den deutschen Urlauber Jens Hilbert, dem das Tier am Sonntagmorgen in Cala Major bei Palma begegnet war: "Ich sah etwa vier Meter von mir entfernt einen Schatten und dann eine Rückenflosse. Ich bin einen großen Bogen um den Hai gegangen und war froh, dass ich wieder an Land war."

Auch andere deutsche und spanische Medien wie "Spiegel Online", "Focus Online", "El Mundo" oder "ABC" berichteten ausführlich über das 1,5 Meter lange Tier, das Badegäste in Panik versetzt hatte. Mitarbeiter von der Guardia Civil und andere Hilfskräfte, die auf einem größeren Boot und Jet-Skis im Einsatz waren, trieben das Tier am Sonntag gegen 17 Uhr bei Can Pastilla zum Strand, wo eine Tierärztin samt Helfern des nahegelegenen "Palma Aquarium" wartete. Sie verbreichten dem Hai zunächst ein Beruhigungsmittel.

Der Hai wies zwei schwere Verletzungen auf - eine am Kopf und eine andere am Mund. Die Verletzung am Kopf war offensichtlich von einer Harpune verursacht worden, die am Mund von einem Angelhaken, der noch immer in der Wunde steckte. Die Verletzungen waren so schwer, dass die Experten vom "Palma Aquarium" letztendlich entschieden, den Hai einzuschläfern.

Am Samstag war der Blauhai nachmittags in Illetes an den Strand geschwommen und hatte Badegäste verschreckt, war aber nach fünf Minuten wieder verschwunden. Am Sonntagvormittag wurde er in Cala Major gesehen, der Strand wurde sicherheitshalber gesperrt. Alle Versuche, den Hai zu fangen, schlugen fehl.

Am Nachmittag tauchte er dann in Can Pastilla auf Höhe des Balneario 14 auf. Auch hier mussten Badegäste aus dem Wasser geholt und Strandabschnitte zeitweise gesperrt werden. Dies betraf die Abschnitte der Balnearios 12, 13 und 14.

Blauhaie kommen durchaus häufig im Mittelmeer vor. Es ist allerdings ungewöhnlich, dass die TIere, die bis zu dreieinhalb Meter lang werden können, so nah an die Küste kommen. Normalerweise leben sie in einer Tiefe von etwa 350 Metern. In die Nähe des Ufers kommen sie nur, wenn sie die Orientierung verloren haben oder verletzt sind, wie es in diesem Fall gewesen zu sein scheint. Ungefährlich sind Blauhaie nicht: Von 2000 bis 2004 hatte es laut der internationalen Datenbank für Hai-Angriffe 15 Blauhai-Attacken, bei denen vier Menschen starben.

Zuletzt wurde vor etwas über einem Jahr ein Blauhai vor Porto Pí entdeckt. Er war krank und zeigte sich aggressiv, sodass er vor Cala Falcó getötet wurde. /it/pss