Der Kreuzfahrttourismus auf Mallorca ist umstritten. Nicht zu leugnen, sind jedoch die Einnahmen, die er mit sich bringt. Wie eine Studie der Balearen-Universität ergab, spülen die großen Pötte rund 256 Millionen Euro im Jahr in die balearische Wirtschaft. Das macht etwa 1,04 Prozent des Bruttomehrwerts der Inselökonomie aus.

In Auftag gegeben wurde die am Dienstag vorgestellte Untersuchung von der balearischen Hafenbehörde (ATB) bei der mallorquinischen Handelskammer. 5.733 Menschen auf den Inseln verdienten sich ihr Geld direkt oder indirekt mit den Kreuzfahrern. Die Ergebnisse basierten auf Daten, die zwischen den Jahren 2005 und 2016 gesammelt wurden.

Durchschnittlich 72 Euro gibt ein Kreuzfahrtpassagier pro Durchreisetag aus. Diejenigen, die länger auf den Balearen Station machen, investierten 155 Euro pro Tag - allerdings nicht ausschließlich an Land, sondern zum Teil auch an Deck. "Das ist mehr, als andere Touristen im Durchschnitt ausgeben", so APB-Vorsitzender Joan Gual de Torrella.

Er vergleicht die Daten mit Zahlen des Tourismusforschungsinstituts Egatur vergleicht, die besagen, dass Urlauber im Schnitt knapp 113 Euro pro Tag an ihrem Urlaubsort lassen. Wie groß der Anteil des Geldes ist, der tatsächlich auf Mallorca bleibt, geht aus den Daten nicht hervor. Immer wieder hatten Umweltschützer und Anwohner Palmas die hohe Anzahl von Kreuzfahrtschiffen im Hafen der Inselhauptstadt kritisiert, unter anderem deshalb, weil viele angeblich nur kurz durch die Stadt strömen, ohne dem Eiland nennenswerte Gewinne einzubringen. /somo