Mülltrennung auf Mallorca ist eine Sache für sich: Einige Gemeinden scheren sich gar nicht darum, in anderen sind seit Jahren ausgeklügelte Mechanismen etabliert, die die Bewohner dazu bringen, gewissenhaft zwischen Bio-, Rest-, Plastik- und Glasabfällen zu unterscheiden. Stets galt das beschauliche Örtchen Esporles im Norden von Palma de Mallorca als großer Vorreiter und Musterbeispiel: 75 Prozent des anfallenden Mülls aus den Haushalten kann hier wegen der ordentlichen Trennung recycelt werden, nur 25 Prozent werden in die Verbrennungsanlage Son Reus geschickt und nicht wiederverwertet.

Der Inselrat von Mallorca führt eine genaue Liste über die Recycling-Quote, die immer mal wieder aktualisiert wird. In Binissalem besteht man jetzt darauf, als neuer Quotenkönig zu gelten. Durch die Müllabholung direkt an der Haustür, die vor mehr als sechs Jahren in dem Weindorf eingeführt worden ist, habe man den Anteil an nutzlosem Restmüll um 37 Prozent verringert. Auch die Überwachungskameras an der Müllsammelstation, zu der Bewohner aus entlegenen Gegenden ihre Abfälle bringen, hätten geholfen. Die Recycling-Quote liege mittlerweile bei 79 Prozent - also höher als in Esporles.

Allein: Beim Ranking des Inselrats wird Binissalem nur mit den Nachbargemeinden der Raiguer-Zone (Alaró, Búger, Campanet, Consell, Mancor, Santa Maria, Selva und Lloseta) zusammen gewertet, und hier liegt der durchschnittliche Recycling-Anteil bei nur knapp 62 Prozent. "Auf dem Papier ist Esporles der Meister, aber in Wirklichkeit sind wir es", so Binissalems Bürgermeister Andreu Villalonga. /somo