Der balearische Tourismusminister Biel Barceló ist sauer. Dass er aus der Presse erfahren musste, dass der Airport Mallorca erweitert werden soll, zeige die zentralistische Haltung mit der die halbstaatliche Flughafenbehörde Aena ihre Politik betreibe, ohne die Regionen in die Planung mit einzubeziehen.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Montag berichtete, soll der Flughafen Mallorca ausgebaut werden, um die Kapazität bis zum Jahr 2021 stufenweise um 21 Prozent zu steigern. Bislang galten als Höchstgrenze 66 Operationen pro Stunde. In Zukunft sollen es 80 Starts und Landungen sein. Auf diese Weise könne die Zahl der beförderten Passagiere pro Jahr auf 32 Millionen wachsen. Im Rekordjahr 2016 waren es 26,3 Millionen. Diese hatte die Aena-Zentrale in Madrid den Mitarbeitern der Flugsicherheit in Palma mitgeteilt, die seit Jahren über Überlastung klagen.

Aber unabhängig davon, ob das Personal mit der zusätzlichen Belastung fertig wird, ärgert sich die Balearen-Regierung, dass sie in die Entscheidungen in keinster Weise eingebunden, ja nicht einmal eingeweiht war. "Es ist nicht hinnehmbar, dass über die Anzahl der Flüge und die Kapazität der Touristenbeförderung des Flughafens entschieden wird, ohne diejenigen einzubeziehen, die für die Tourismus-Politik, die öffentliche Infrastruktur und die Dienstleistungen für die Bevölkerung verantwortlich sind", ärgert sich Barceló (Més).

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Da Mallorca im Sommer bereits völlig ausgebucht und von Touristen überlaufen sei, liege es gar nicht im Interesse der Insel, die Zahl der Flüge während der Hochsaison zu erweitern. Viel mehr wolle man zusätzliche Besucher und Flugangebote zur Nebensaison fördern. /tg