Bei einem Selbstmordanschlag sind im Westens Afghanistan zwei spanische Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF getötet worden. Wie das spanische Verteidigungsministerium am Sonntag in Madrid mitteilte, ereignete sich der Anschlag nahe eines Stützpunkts in der Provinz Herat. Ein Spanier wurde schwer verletzt. Nach Polizeiangaben steuerte der Attentäter sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in eine Patrouille von Soldaten der NATO-geführten ISAF und der afghanischen Armee. Bei der Explosion sei auch ein Zivilist verletzt worden. Die Taliban bekannten sich zu der Tat.

Eine vor fast einem Monat in der Hauptstadt Kabul entführte kanadische Journalistin ist unterdessen wieder in Sicherheit. Wie der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper am Samstag nach Medienberichten mitteilte, gehe es Mellissa Fung gut. Die Entführung sei geheim gehalten worden, um Fungs Sicherheit nicht zu gefährden, teilte ihr Arbeitgeber, der Sender CBC, auf seiner Internetseite mit. Die Fernseh-Reporterin war am 12. Oktober von Bewaffneten in einem Flüchtlingslager außerhalb Kabuls verschleppt worden.

Wie aus afghanischen Sicherheitskreisen verlautete, soll es sich bei den Entführern um eine kriminelle Bande gehandelt haben. Drei Männer seien bei der Befreiung in der südwestlich von Kabul gelegenen Provinz Wardak festgenommen, hieß es. Offiziell machten die Behörden jedoch keine Angaben zu der Befreiung. In Afghanistan hat die Zahl der Entführungen zuletzt deutlich zugenommen. Hinter den Geiselnahmen steckten häufig kriminelle Banden, zum Teil wurden auch die radikal- islamischen Taliban damit in Verbindung gebracht.

Im unruhigen Südosten Afghanistans töteten Sicherheitskräfte nach Angaben vom Samstag mindestens 30 Taliban-Kämpfer. In der Provinz Ghasni seien bei Gefechten und einem Luftangriff 20 Aufständische ums Leben gekommen, teilte der ein Sprecher des Provinzgouverneurs mit. Weitere zehn Taliban wurden nach Angaben der US-geführten Koalitionstruppen in den Provinzen Nangarhar und Chost getötet.

In der westlichen Provinz Ghor wurde zudem der Verwaltungschef des Bezirks Tehura, Astad Kasim, erschossen. In den vergangen Wochen sind wiederholt Anschläge auf Regierungsvertreter von mutmaßlichen Taliban verübt worden. Insgesamt starben bei Kämpfen und Anschlägen in Afghanistan seit Jahresbeginn mehr als 4000 Menschen.