Es ist so, als ob man bei Real Mallorca die Zeit einfach um drei Monate zurückgedreht hätte. Und auch Mateu Alemany, seit Dienstagabend wieder Hauptaktionär des Fußball-Erstligisten, bat die Fans des Clubs, die zurückliegenden 95 Tage einfach auszublenden. Der Anwalt aus Andratx hat wieder das Ruder bei dem finanziell am Abgrund stehenden Fußball-Verein übernommen. Die Familie Martí-Mingarro gehört der Geschichte an. Beide Seiten einigten sich am Dienstagabend (10.11.) nach einem zweitägigen Verhandlungsmarathon darauf, dass die Anteile wieder in den Besitz des Mallorquiners übergehen.

Alemany hatte der Unternehmerfamilie die 94 Prozent der Clubaktien im August für rund fünf Millionen Euro verkauft. Doch mehr als eine erste Zahlung von 500.000 Euro hatte er nie erhalten. Mateu Alemany entschuldigte sich im Rahmen der ersten Pressekonferenz dafür, dass er im Sommer das Schicksal des Vereins in die Hände der Madrider Unternehmerfamilie gelegt hatte. Der 46-Jährige leitete Club erstmals in der Zeit zwischen 2000 und 2005 als hauptamtlicher Präsident und schied aus, als sich der mittlerweile insolvente Bauunternehmer Vicenç Grande bei Real Mallorca einkaufte. Nachdem dieser zu Beginn des Jahres auf Druck der Insolvenzverwalter das Handtuch geworfen hatte, war Alemany als Sanierer in Erscheinung getreten.