Die Gastronomen der Bier- und Schinkenstraße an der Playa de Palma sowie der bei Briten beliebte Straßenzug Punta Ballena in Magaluf im Südwesten der Insel dürfen auch weiterhin ihre Lokale nicht öffnen. Die Balearen-Regierung hatte die Bars und Lokale an den betroffenen Straßen am 15. Juli per Verordnung schließen lassen, nachdem dort zahlreiche Urlauber unter Missachtung der Corona-Schutzregeln gefeiert hatten. Das Verbot galt zunächst nur bis zum 15. September. Mit einer Veröffentlichung im balearischen Amtsblatt BOIB ist es nun aber bis mindestens Ende Oktober verlängert worden.

Die von Gesundheitsministerin Patricia Gómez unterzeichnete erste Verordnung sollte zunächst für zwei Monate gelten. Schon damals hatte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela aber angekündigt, dass diese Dauer "verlängert oder auch verkürzt werden" könnte - entsprechend der Lage und dem Verhalten der Bürger und Unternehmen. Das Verhalten einiger weniger Urlauber dürfe nicht die gewaltigen Kraftanstrengungen der Menschen auf den Balearen zur Bekämpfung der Pandemie in Frage stellen, hatte Negueruela im Juli bei einer Pressekonferenz zur Begründung gesagt. Der Minister hatte dabei auch auf Fotos und Videos von Party-Urlaubern an der Playa de Palma und Magaluf verwiesen, die Sicherheitsabstände nicht einhielten und keine Masken trugen.

In der Verordnung hält sich die Landesregierung explizit die Möglichkeit auf, die Schließung auch über den 31. Oktober hinaus erneut zu verlängern.

Einige betroffene Gastronomen hatten in den vergangenen Wochen Möglichkeiten gefunden, ihre Lokale trotz des Verbots zu öffnen, in dem sie ihre Eingänge örtlich verlegten. So schloss beispielsweise das "Deutsche Eck" seinen an der Bierstraße gelegene Treppenzugang und öffnete nur noch den Eingang zum Carrer des Llaüt. Ähnlich agierte das benachbarte "Las Palmeras", das mittlerweile jedoch aus Mangel an Besuchern das Lokal wieder komplett geschlossen hat.

Auch das im Bierkönig-Komplex an der Schinkenstraße gelegene Lokal "Pancho" hatte rund vier Wochen nach dem ersten Verbot kurzzeitig seine Pforten wieder geöffnet. Die Verantwortlchen hatten zuvor ebenfalls den Eingang an die hintere Querstraße der Schinkenstraße verlegt und so das Betriebsverbot umgangen. Mit umfangreichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wollte man versuchen, zumindest noch einige Gäste anzulocken. Doch die Reisewarnung aus Deutschland sorgte dafür, dass immer weniger Gäste kamen und das Lokal wieder geschlossen wurde.