Die Seenotrettung hat am Mittwoch (1.9.) sechs Migranten aus dem Meer gerettet, die mit einem Boot Mallorca erreichen wollten. Einer von ihnen war bewusstlos und musste ins Krankenhaus Son Espases gebracht werden.

Die Guardia Civil war auf ein Flüchtlingsboot aufmerksam geworden, welches rund 50 Seemeilen von Port d'Andratx entfernt im Meer trieb. An Bord befanden sich acht Personen. Die Seenotrettung fand zudem ein zweites Boot 15 Seemeilen von der Küste von Son Ferrer entfernt. Hier waren zwei Personen an Bord. Per Hubschrauber mussten sechs weitere Migranten gerettet werden, die im Meer schwammen.

Bereits am Dienstag (31.8.) hatte die Nationalpolizei einen Bootsführer festgenommen, der Migranten nach Mallorca gebracht haben soll. Wie aus einer Pressemitteilung der Polizei hervorgeht, wird dem Mann vorgeworfen, die illegale Einwanderung begünstigt zu haben.

Das Boot kam am Sonntag (29.8.) an der Cala Punta Negra im Gemeindegebiet Calvià an. 18 Personen waren an Bord, darunter eine Frau und ein Minderjähriger. Die Ermittler gehen davon aus, dass das eigentliche Ankunftsziel die Küste vom spanischen Festland war. Die schlechten Meeresbedingungen sorgten jedoch dafür, dass die Passagiere um ihr Leben fürchten mussten. Normalerweise dauert die Überfahrt 20 und 28 Stunden, das Boot war 72 Stunden unterwegs und erreichte mit leerem Tank gerade so noch die Insel.

Die Polizei schreibt in der Pressemitteilung, dass die Überfahrten von der algerischen Küste aus nach Spanien um die 1.000 Euro pro Person kosten. Meist sind es junge Männer, die von Schlepperbanden dazu überredet werden. Der Festgenommene wird nun dem Haftrichter vorgeführt. /rp