Spaniens Regierung feiert "historischen" Arbeitsmarkt-Rekord
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen sei im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um knapp 5,4 Prozent auf rund 2,76 Millionen gefallen. Erstmals seit 15 Jahren liegt die Arbeitslosenrate bei unter 12 Prozent
dpa
In Spanien setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort. Die Zahl der bei der Sozialversicherung gemeldeten Beschäftigten habe erstmals in der Geschichte des Landes die 21-Millionen-Marke übertroffen, teilte die Statistikbehörde INE am Donnerstag mit. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen sei im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um knapp 5,4 Prozent auf rund 2,76 Millionen gefallen, den niedrigsten Wert seit 2008. Die Arbeitslosenrate betrage nun 11,6 Prozent. Erstmals seit 15 Jahren liegt dieser Wert unter der 12-Prozent-Marke.
Regierungswechsel trotz guter Jobaussichten
„Außergewöhnliche Daten, die die Stärke unserer Wirtschaft belegen", teilte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter mit. Arbeitsministerin Yolanda Díaz sprach von „historischen Zahlen".
Trotz dieser Zahlen und der schon länger anhaltenden Arbeitsmarkt-Erholung hatten die Sozialisten (PSOE) bei den Regionalwahlen eine Pleite erlitten. Auch die Parlaments-Neuwahl am Sonntag wurde von der oppositionellen konservativen Volkspartei PP gewonnen, die PSOE landete nur auf Platz zwei. Da aber weder die PP noch die PSOE gute Aussichten auf eine Regierungsbildung haben, droht Spanien eine monatelange politische Hängepartie.
50 Prozent weniger Arbeitslose als vor 10 Jahren
Noch im Februar 2021 waren in der viertgrößten Volkswirtschaft der Europäischen Union mehr als vier Millionen Bürger als arbeitslos gemeldet. Auf dem Höhepunkt der Euro-Krise im Frühjahr 2013 lag die Zahl der Erwerbspersonen ohne Arbeit in Spanien sogar bei gut fünf Millionen. In den vergangenen zehn Jahren hat es somit einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um fast 50 Prozent gegeben.
Spanien hat die Folgen von Corona und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine schneller als andere in den Griff bekommen. Für dieses Jahr werden 2,5 Prozent Wirtschaftswachstum erwartet. Die Inflation fiel von rund zehn Prozent vor einem Jahr auf zuletzt unter zwei Prozent. Von solchen Daten ist Deutschland weit entfernt.
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