Für die aus der Auswanderer-Sendung "Goodbye Deutschland" bekannte Großfamilie Charmi hat ihr Mallorca-Traum (noch) nicht sollen sein: Nicht einmal ein Jahr nach der Auswanderung ist die Familie im August 2022 zurück nach Deutschland gezogen.

Das waren die Gründe für den Rückzug nach Deutschland

"Wir hatten Probleme mit unserem Haus, unter anderem Schimmel", erzählt die 32-jährige Vierfach-Mutter der MZ. Wie man auch in der neuen Folge, die am Freitag (28.10.) um 20.15 Uhr auf Vox ausgestrahlt wird, sieht, sei die Familie während ihrer Zeit auf Mallorca immer wieder krank gewesen. Ob Bindehautentzündungen, Erkältungen oder Husten: Der Schimmel, so Fabienne Charmis Sorge, hätte dem Paar und den Kindern auf Dauer geschadet. Also habe sich die Familie schon sechs Monate vor dem Rückzug nach Deutschland nach Häusern auf der Insel umgesehen. "Wir hätten den Wegzug auch noch einmal abgesagt, wenn wir ein passendes Haus gefunden hätten", schildert Fabienne Charmi die Lage. Doch leider sei unter all den Immobilien nichts Passendes dabei gewesen.

In mehreren Räumen des Hauses in Son Veri Nou hatte die Familie mit Schimmel zu kämpfen. Fabienne Charmi

Nicht von einem Problemhaus ins nächste

"Oft hat die Größe nicht gepasst, und falls doch, war der Preis unverschämt und der Zustand ziemlich miserabel. Wenn man von einem Problemhaus ins nächste zieht, hat man ja auch keine Freude", findet die Auswanderin.

Und am Ende rannte dem Paar dann die Zeit davon: In Deutschland, wo die Familie 2017 ein Haus gekauft hatte, beginnt die Schule ein paar Wochen früher als in Spanien. "Auch da unsere kleine Emma eingeschult werden sollte, mussten wir rasch eine Entscheidung treffen und uns fragen: Gehen wir auf Risiko und sagen uns, wir finden schon noch was, oder gehen wir den sicheren Weg, und ziehen in unser Haus in der Nähe von Kiel?", erinnert sich Fabienne Charmi, die schon damals Schwierigkeiten hatte, mit ihrer Familie ein passendes Haus zu finden. Es durfte nicht zu weit weg von der Eurocampus-Schule sein, musste mindestens vier Schlafzimmer haben, und auch einen Pool wollte die Familie. In dem Haus in Son Veri Nou bleiben, wollte die besorgte Mutter auf keinen Fall.

Im August hieß es für Familie Charmi: Kisten packen. Privat

Gewohnte Umgebung auch in Deutschland

Also traf das Paar die Entscheidung, Mallorca nach nicht einmal einem Jahr vorerst den Rücken zu kehren. "Wir haben auch den Kindern gegenüber eine Verantwortung", findet die 33-Jährige. Für die Kinder jedoch sei der Umzug keine große Sache gewesen. "Sie kannten das Problem mit dem Haus auf Mallorca. Wir haben sie auf den Umzug vorbereitet. Es war für sie ok, auch, weil sie nun in unserem Haus nahe Kiel wieder in einer gewohnten Umgebung sind", so Fabienne. Die vier Mädels des Paares, von denen zwei aus einer früheren Beziehung von Fabienne Charmi stammen, sind 13 Jahre (Lia), 7 Jahre (Maja), und 6 Jahre (Emma) und 1 Jahr (Zoe) alt.  

Sehen sich ganz schön ähnlich: Mama Fabienne Charmi mit Tochter Lia. Privat

Tochter Lia fiel der Abschied besonders schwer

In der Folge sieht man aber, dass vor allem der ältesten Tochter der Charmis der Abschied von der Insel schwergefallen ist. "Am meisten werden mir meine Freunde fehlen", erzählt die 13-Jährige in der Folge und kämpft mit den Tränen. An ihrer alten Schule in Deutschland sei sie vor dem Wegzug gemobbt worden. Hier in Spanien hätte sie sich gut eingefunden, auch wenn ihre beste Freundin 40 Minuten mit dem Auto von der Wohnung der Familie weg wohnt.

Auf Mallorca fühlte sich die Familie wohl. Familie Charmi

Der Wegzug war "emotional schwierig"

Auch für Familienvater Mani war der Umzug "emotional schwierig", erzählt er der MZ. "Mallorca hat einen wie magnetisch zurückgehalten. Es waren schwere Schritte, die wir da gegangen sind", so der Auswanderer. Mani Charmi betreibt seit über 20 Jahren eine Marketing-Agentur. Seine Kunden sitzen sowohl in Deutschland als auch auf Mallorca. Nebenbei arbeitete der 40-jährige Auswanderer seit seiner Auswanderung auch an seiner Gesangskarriere mit Ballermann-Liedern unter dem Namen Nick Tschecker. 

Winterpause für den Ballermann-Sänger

Mit durchzechten Nächten, Alkohol und unzuverlässigem Verhalten gegenüber seiner Frau Fabienne und den Kindern hatte er kurzzeitig das Auswanderer-Glück seiner Familie aufs Spiel gesetzt. Da es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen dem Paar gekommen war, reduzierte Mani Charmi die Anzahl seiner Auftritte im Münchner Kindl zuletzt stark.

In der Folge von Freitag (28.10.) sieht man, wie der Sänger nach Alex Engel erneut im Münchner Kindl auftritt. "Nun gehe ich in die Winterpause. Für die kommende Saison bin ich aber weiter im Gespräch", verrät Mani Charmi. Davon, auf Après-Ski-Partys in Skigebieten und Co. aufzutreten, ist der Auswanderer eher abgeneigt. "Mein Herz brennt für Mallorca. Klar geht die Musik auch auf den Hütten, aber der Winter ist die Zeit, wo ich mehr für meine Familie da sein will", so der 40-Jährige.

Mallorca ganz den Rücken kehren, wird vor allem Mani Charmi nicht: Da viele seiner Kunden auf der Insel sind, wird er weiterhin regelmäßig mal nach Mallorca fliegen.

Zweiter Versuch: ja, spontan: nein

Dass die Familie irgendwann einen zweiten Auswanderungs-Versuch startet, sei keineswegs ausgeschlossen. "Der Suchagent auf den Immobilienplattformen läuft weiter", verrät das Paar, das öfter einmal Bekannte auf der Insel zu Besichtigungen schickt. "Wenn wir allerdings morgen ein Haus finden würden, würden wir nicht direkt nach Mallorca ziehen. So spontan geht das nicht noch einmal. Zudem würden wir jetzt lieber etwas kaufen, statt zu mieten", erzählt die Familien-Mutter. Auch eine Heizung sollte in dem Haus sein. "Wir rechnen damit, dass wir die nächsten ein bis zwei Jahre auf jeden Fall in Deutschland sind", so Fabienne Charmi.

Das Haus, in dem die Charmis auf Mallorca gelebt haben. Fabienne Charmi

Nicht nur Mani vermisst die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen auf der Insel, ihre Mentalität. "Wir hatten uns dort ein Leben aufgebaut, das wunderschön war. Wenn ich überlege, wie ich morgens an der Playa entlang gefahren bin, um die Kinder in die Schule zu bringen...", schwärmt der Sänger und Familienvater.

Und die Karriere bei Vox?

Hätte Fabienne Charmi gewusst, dass sie mit ihrer Familie nach einem Jahr schon wieder nach Deutschland zurückwandert, hätte sie nicht bei "Vox" mitgemacht. "Wir wollten ja die Menschen mitnehmen, und zeigen, wie das leben als Großfamilie im Ausland ist." Und es sei natürlich in keinster Weise der Plan des Paares gewesen, schon nach weniger als einem Jahr wieder nach Deutschland zurückzuziehen. Trotzdem sind sie sich einig: Gescheitert ist ihre Auswanderung keineswegs.

In der "Goodbye Deutschland"-Folge vom 1. August konnten die Zuschauer erstmals miterleben, wie sich Paar mit vier Kindern auf der Insel niederließ. Das war Ende September 2021. Die Folge am Freitag (28.10.) wird die zweite sein, in der man das Leben der Großfamilie vor dem Fernseher mitverfolgen kann.