Ein Hundebesitzer rühmt sich in einer Voicemail, seinen vermeintlich aggressiven Pitbull im Pool ertränkt zu haben. Dann kündigt er an, noch einen weiteren zu ersäufen. Was würden Sie tun?  Sie könnten die Polizei rufen, diese würde Anzeige gegen den Hundebesitzer erstatten und ihm die Hunde wegnehmen. Aber: Wer weiß, wie es den Hunden dann im Tierheim ergeht. Sie könnten auch den Besitzer zur Rede stellen. Oder Sie brechen bei ihm ein und befreien die augenscheinlich geschundenen Tiere.

Für diese strafbare dritte Option, Einbruch & Raub, haben sich drei prominente TV-Auswanderer entschieden. Am Mittwoch (20.9.) drangen Lisha & Lou Savage sowie Nadescha Leitze, allesamt aus der Vox-Sendung "Goodbye Deutschland" bekannt, auf die Finca von Kevin & Annika K. bei Llubí in der Inselmitte ein und nahmen drei Hunde mit. Ihren Einbruch dokumentierten sie sogar, stellten ihn auf Instagram, wo allein Lisha & Lou 656.000 Menschen folgen. 

Mutmaßlicher Täter bekennt Mord an Hund per Voice-Mail

Gegenüber der MZ äußerte sich Lisha Savage auf Nachfrage so: „Ich bekam eine Voice-Mail von einer Bekannten weitergeleitet. Darin erzählt Kevin K., wie er seinen Hund mit einem Stein um den Hals ertränkt hat, weil er nicht wusste, wohin mit dem Hund. Ich habe gesehen, dieser Kevin ist ein Follower von mir auf Instagram. Dann hab ich ihm eine Nachricht geschrieben, weil ich von ihm hören wollte, was es damit auf sich hat.“ K. habe rumgedruckst, so Lisha. Er behauptete, der vermeintlich ertränkte Hund sei an einen Hundeliebhaber in Cala Ratjada vermittelt worden. Dann später, dass er ihn ausgesetzt habe. 

Lisha weiter: „Wie krank ist es denn, zu behaupten, der Hund sei hochgradig aggressiv, ihn aber dann auszusetzen. Man stelle sich nur vor, ein Kind wäre dem begegnet.“ Kurz danach, so Lisha, behauptete Annika K., die Ehefrau von Kevin, der Hund sei geklaut worden. 

Anschließend hört Lisha eine zweite Voicemail von Kevin K, in der er ankündigte, einen zweiten Hund ertränken zu wollen. Daraufhin beschlossen Lisha & Lou zu handeln. Gemeinsam mit Nadesha Leitze, einer Dönerladen-Besitzerin an der Playa, fuhren sie zur verwahrlosesten Finca in der Inselmitte. „Wir sind reingegangen. Das ist eine Straftat. Aber das war uns scheißegal“, so Lisha. „Nur um zu wissen, dass es den drei Hunden, die noch da waren, gut geht." Die selbsternannten Retter schworen sich: "Die werden nicht im Pool ertränkt.“

"Hunde hatten überall Exzeme"

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Nach der Befreiungsaktion aus dem Bereich Selbstjustiz posten die Influencer ihre Aktion auf Instagram. Lisha zur MZ: „Die Hunde hatten Wunden überall, die hatten Exzeme, die hatten keinen Schatten, die hatten nicht einmal was zu trinken“. Trotz der wohl gutgemeinten Aktion haben die Influencer Straftaten begangen, darunter womöglich Einbruch, Raub, Tierentführung, Hausfriedensbruch.

Auch Kevin und Annika K. könnten Probleme mit der Justiz bekommen. Erst vergangenes Jahr hatte Spanien die Strafen für Tierquälerei verschärft. Sollte dem Ehepaar Hundestötung oder schwere Misshandlung nachgewiesen werden, drohen bis zu drei Jahre Haft. Das Ehepaar K. hat sich mittlerweile komplett auf allen Social-Media-Kanälen gelöscht. Auch die MZ hat per Mail um Stellungnahme gebeten. Daraufhin wurde sie blockiert.