In vielen klassischen spanischen Rezepten spielen die sonnendurchtränkten, farbenfrohen und köstlich süßen Paprikaschoten eine große Rolle. Es scheint so, dass sie von Gazpacho bis Paella in fast allen Lieblingsgerichten der Spanier vorkommen. Mein persönlicher Favorit sind süße Paprikaschoten, die im Ofen in ein wenig Olivenöl angeröstet werden.

Paprikaschoten kommen in einer großen Farbenvielfalt daher und sind mit Chili verwandt. Aber egal, welche Farben sie haben, sie gehören alle zur gleichen Sorte und sind nur unterschiedlich lange gereift. Die grünen sind die jüngsten und am schärfsten im Geschmack, gefolgt von den gelben, den orangen und den roten Schoten, die wiederum am süßesten sind.

Paprika ist vielseitig einsetzbar: roh in einem Salat, mariniert und gemischt mit Nudeln, gekocht, gesiebt und verwandelt in eine Paprikasauce, gefüllt mit Fleisch, Gemüse oder Reis oder ganz klassisch in der leckeren katalanischen Spezialität escalivada - geröstet mit Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl. In Málaga gibt es ein Gericht, das sich pimientos a la malagueña nennt und für das man Paprika mit gebratenen Zwiebeln und Rosinen mischt. Weitere berühmte Paprika-Zubereitungen aus dem spanischen Repertoire umfassen pisto, die spanische Ratatouille-Variante, ein mallorquinisches Gericht namens tumbet, bestehend aus mehreren Schichten gerösteter Paprika, Aubergine und Kartoffeln in Tomatensauce und piperrada aus dem Baskenland, ein Paprika-Eintopf gemischt mit Rührei. Gebratene Paprika werden häufig mit bacalao (Kabeljau) oder lomo adobado, einer gewürzten Schweinelende, serviert.

Frische Paprika sind überaus gesund. Sie enthalten viel Vitamin C, Bioflavonoid, Beta-Carotin und Kalium. Außerdem besitzen sie starke antioxidante Eigenschaften und beugen damit Krebs und Herzkrankheiten vor.

Meine spanische Lieblings­paprika ist die pimiento del piquillo, eine rote Paprika aus Navarra in Nordspanien, die über einem Holzfeuer geröstet wird und so eine würzige Süße und ein intensives leicht rauchiges Aroma erhält. Piquillo-Paprika können langsam mit ein bisschen Olivenöl und Knoblauch pochiert werden, dann bestreut man sie mit Flor de Sal und serviert sie mit gegrilltem Fleisch und Fisch. Ihre dreieckige Form mit einer leicht runden Spitze bietet sich perfekt an, sie zu füllen. So stößt man in spanischen Restaurants häufig auf pimientos de piquillos rellenos gefüllt mit Hackfleisch, Reis, Ziegenkäse oder Kabeljau.