An diesem Wochenende sind der gerade von dem französischen Club PSG unter Vertrag genommene mallorquinische Fußballstar Marco Asensio und Sandra Garal an der Reihe: Sie werden sich in einer der teuersten Immobilien Spaniens und natürlich Mallorcas das Jawort geben. Schon viele Stars und Prominente heirateten in der Festung La Fortalesa d’Albercuix, die majestätisch auf einer Halbinsel vor Port de Pollença liegt – und ließen sich dieses Ereignis einiges kosten.

Der Basketballprofi Rudy Fernández und Helen Lindes zahlten stolze 193.600 Euro für den Start in ihr neues gemeinsames Leben als Ehepaar: 160.000 Euro plus 21 Prozent Mehrwertsteuer. Für diesen Preis feiern Braut und Bräutigam mit ihren Gästen ganze vier Tage lang. Eine günstigere Option mit weniger Tagen gebe es nicht auf La Fortalesa, wie die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca“ berichtet.

Traumlocation La Fortalesa Kühn & Partner

Gäste landen mit dem Hubschrauber

Die Gäste können sich dafür in der märchenhaften Kulisse wie in einem Film fühlen. Die Festung war in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz von Dreharbeiten, unter anderem für die BBC-Serie „The Nightmanager“. Marc Rothemund produzierte hier die Romantikkomödie „Da muss Mann durch“. Die Filmleute waren von der Location hingerissen. Das Anwesen hat schließlich einen einzigartigen sechseckigen Grundriss und bietet viel Raum für Privatsphäre.

Die gesamte Anlage ist etwa 90.000 Quadratmeter groß, auf dem Gelände gibt es sechs Häuser, Tennisplätze, mehrere Pools und einen Hubschrauberlandeplatz. Das Beste aber ist die atemberaubende Aussicht: Durch die etwas erhöhte Lage bietet das Anwesen einen sagenhaften Panoramablick über die gesamte Bucht.

Auch der Tennisstar Rafael Nadal heiratete in La Fortalesa. Isa Hoffinger, Miguel Vicens

Stararchitekten tüftelten am Grundriss

Geschichtsträchtig ist La Fortalesa auch noch: Im Jahr 1682 beschloss König Carlos II., hier eine Festung zu bauen und beauftragte damit den mallorquinischen Architekten Vicenç Mut, nach dem übrigens unter anderem ein Krater auf dem Mond benannt worden ist, sowie auch den aus Navarra stammenden Architekten Martín Gil de ­Gaínza.

La Fortalesa hat seither verschiedene Besitzer, unter anderem den argentinischen Maler Roberto Ramaugé (1892–1973), der das Anwesen 1919 erwarb und es in eine Luxusresidenz verwandelte. Die Erben des Künstlers verkauften den Komplex dann für 650 Millionen Peseten an den Engländer John Ogden. 2008 bot dieser ihn zum Verkauf an. Die Immobilienagenturen Kühn & Partner und Engel & Völkers waren bereit, das Anwesen für über 100 Millionen Euro an zahlungskräftige Liebhaber zu vermitteln. Es fand sich jedoch kein Interessent. Gekauft hat es Jahre später, wohl für 40 Millionen Euro, der Brite Lord James Lupton.

Die Immobilie kostete zuletzt 61,8 Millionen

Im Jahr 2022 erwarb schließlich der norwegische Immobilienunternehmer Ivar Tollefsen das Kleinod für schlappe 61,8 Millionen Euro. Das „Forbes-Magazin“ schätzt sein Vermögen auf rund 7,7 Milliarden Euro. Ivar Tollefsen häufte zunächst mit einer Veranstaltungsagentur ein kleines Vermögen an, später gründete er das Immobilienunternehmen Fredensborg AS. Tollefsen kontrolliert den schwedischen Wohnungskonzern Heimstaden Bostad und stieg im Herbst 2020 auch im Berliner Immobilienmarkt ein. Sein Konzern erwarb 2021 für rund 830 Millionen Euro 3.902 Wohnungen in zentralen Lagen der deutschen Hauptstadt, zum Leidwesen der Bewohner verteuerten sich die Mieten.

Das von dem Immobilienunternehmer Ivar Tollefsen auf Mallorca erworbene Anwesen Sa Fortalesa. MZ/K&P

Bis 2024 gibt es nur noch zwei Termine

Wer in La Fortalesa heiratet, für den sind die Gentrifizierung und ihre Folgen selbstverständlich weit weg. Paare und ihre Gäste dürfen sich auf verschiedene Höhepunkte freuen: Am ersten Tag versammelt sich das Personal der Finca, um das Paar zu begrüßen. Am zweiten Tag steigt die Zeremonie, im Anschluss findet dann die große Party statt. Laut Plan dauert sie bis 3 Uhr morgens. Am dritten Tag steht eine Poolparty im kleineren Kreis auf dem Programm. Am vierten und letzten Tag widmen sich die Techniker dem Abbau der Infrastruktur.

Wer nun auch auf die Idee kommt, hier ein rauschendes Fest zu feiern, muss sich gedulden. Bis zum Sommer 2024 ist La Fortalesa fast ausgebucht, nur noch zwei Termine stehen zur Verfügung: das zweite und dritte Wochenende im Juni 2024.

Auch andere Luxushotels sind bis 2024 ausgebucht

Eine hohe Nachfrage nach Luxus-Hochzeiten verzeichnen auch andere Hotels auf der Insel, zum Beispiel das Hotel Cap Rocat in der Gemeinde Llucmajor, das Ses Cases de sa Font Seca in Bunyola oder das exklusive Comassema, ebenfalls in der Gemeinde Bunyola. Diese Orte sind bis Juli 2024 ebenfalls ausgebucht.