Wer einmal einen Schüleraustausch selbst auf die Beine gestellt hat, weiß, wie viele Tage, ja Wochen Arbeit in der Vorbereitung stecken. Salvador Alberola, Deutschlehrer der weiterführenden Schule IES Sineu, hat dieses Jahr sogar zwei dieser Austauschreisen für die Schülerinnen und Schüler aus der Inselmitte organisiert – einen mit einer Schule in Bremerhaven und einen mit dem Gymnasium Blankenese im gleichnamigen Hamburger Stadtteil.

Jetzt weilten die Austauschschüler aus Hamburg auf Mallorca – und gegen die Hitze half manchmal nur ein Bad im Meer, so wie am Dienstag (20.6.), als die MZ Alberola am Strand von Port d’Alcúdia erreichte. „Wir haben das offizielle Programm von heute hinter uns, da kann man sich schon mal eine Abkühlung gönnen“, erzählte Alberola.

Sightseeing, Schnitzeljagd, Wasserpark

14 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte aus Hamburg waren von Sonntag (18.6.) bis Sonntag (25.6.) auf der Insel, um ihre Sprachkenntnisse aufzubessern und neue Freunde zu finden. Auf dem Programm standen Besuche in Port de Sóller, Valldemossa, Pollença, Alcúdia, Palma, aber auch eine Schnitzeljagd durch Sineu oder ein Tag im Wasserpark. Zeit für einen Schulbesuch blieb da kaum. Dafür müssen die Schüler jedoch in einem Blog über ihre Erlebnisse berichten – und werden dafür auch benotet.

Alberola hebt besonders die großen Kontraste zwischen den beiden Austauschzielen hervor. Auf der einen Seite die Millionenstadt Hamburg, auf der anderen Seite das 3.000-Einwohner-Dorf Sineu. Auf der einen Seite der Stadtteil Blankenese, einer der wohlhabendsten in Hamburg, auf der anderen Seite das von der Mittelschicht geprägte Sineu. „Das ist eine gute Erfahrung für beide Seiten – keine Herkunft ist besser oder schlechter als die andere“, sagt Alberola.

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Auffällig sei auch die Selbstständigkeit der deutschen Zwölftklässler. „Sie organisieren noch gemeinsame Aktivitäten in kleineren Gruppen. Die mallorquinischen Schüler glucken mehr zusammen und nehmen die Dinge nicht so viel selbst in die Hand.“ Der Austausch wird vom balearischen Bildungsministerium bezuschusst, die mallorquinischen Schüler zahlen für eine Woche nur rund 60 Euro.