Ballermann-Sängerin Melanie Müller hat bei einem Konzert in Leipzig mehrfach den Hitlergruß gezeigt. Das ist auf einem Video zu sehen, das die "Bild" veröffentlichte und der MZ vorliegt. Es ist nicht das erste Mal, dass die Playa de Palma in Zusammenhang mit Neonazis gebracht wird. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Vorfällen und Angriffen. Ein Überblick:

2014: Holger Apfel wandert an den Ballermann aus

Er war das wohl bekannteste rechte Gesicht an der Playa de Palma. Nach seinem Rauswurf bei der NPD im Dezember 2013 wanderte Holger Apfel aus. Schon zuvor war der ehemalige Parteivorsitzende als "Malle-Holger" verschrien. An der Playa de Palma eröffnet er das Restaurant Maravillas Stuben, welches er Ende 2017 schließt. Seitdem hat sich Apfel mehr oder weniger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. In den sozialen Netzwerken kann man das Leben des früheren NPD-Chefs nachverfolgen. Offenbar ist er nach Deutschland zurückgekehrt.

2016: Rechtsradikale attackieren Straßenhändler

In der sogenannten Schinkenstraße zwischen Bamboleo und Bierkönig kam es zu einer Schlägerei zwischen afrikanischen Straßenhändlern und deutschen Touristen. Es ist unklar, ob Fremdenfeindlichkeit der Auslöser war. Laut Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" trugen die Deutschen rechtsradikale Tattoos.

2017: Mia Julia verhöhnt Nazis bei ihrem Konzert

Mia Julia machte es vor, wie man als Sängerin auf der Bühne mit Nazis umzugehen hat. Etwa 15 Deutsche rollten bei ihrem Konzert eine Reichskriegsflagge aus. Mia Julia hörte mit dem Singen auf und fing an, das Publikum zu animieren, "Nazis raus" zu rufen. Der Sicherheitsdienst warf die Neonazis aus dem Bierkönig.

Auch im Hotel kam es zu Problemen, da sich andere Gäste von den Nazis gestört fühlten. Ein Arbeitgeber einer der Rechtsradikalen erkannte seinen Angestellten und entließ ihn nach den Medienberichten.

2019: Neonazis prügeln Türsteher arbeitsunfähig

Der wohl schwerwiegendste Vorfall ereignete sich im Megapark. Während eines Marc Terenzi-Konzerts kletterte ein rechtsradikaler Fußballfan aus Leipzig auf die Bühne. Der senegalesische Türsteher bat den Mann, herunterzukommen. Daraufhin prügelten zwei Kumpels des Deutschen auf den Senegalesen ein und beschimpften ihn rassistisch. Der Türsteher musste ein halbes Jahr lang behandelt werden. Eine linksseitige Lähmung konnten die Ärzte nicht verhindern. Vor dem Gerichtsprozess 2021 kam es zu einer außergerichtlichen Einigung. Die Neonazis zahlten 150.000 Euro Schmerzensgeld, dafür wurde ihre fünfjährige Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die rechtsradikale Szene aus Solidarität zusammengelegt hat. Darauf lässt auch ein T-Shirt-Verkauf schließen, dass das Opfer verhöhnt.

2021: Neonazi-Aussteiger als Türsteher

Auch wegen dieses Angriffs hat der Megapark einen Experten eingestellt. Ein Neonazi-Aussteiger prüft bei den Gästen, ob sie T-Shirts oder Tattoos mit rechtsradikalen Symbolen haben. „Ich nenne sie besoffen rechts offen. Das sind Leute, die in der Disco den Hitlergruß zeigen. Im Juni gibt es am Ballermann teilweise mehr Nazis als in den deutschen Großstädten", sagte er im MZ-Porträt.