Dass im Sommer Christen nach Mallorca kommen und versuchen, an der Playa de Palma mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, hat bereits Tradition. Seit 2011 gibt es bereits die Initiative Reach Mallorca, die jedes Jahr im Hochsommer am Strandabschnitt in der Nähe des Megapark auch abendliche Gottesdienste und Konzerte abhalten.

Das allerdings gefällt nicht jedem. Die Anwohner der Playa de Palma haben sich laut einem Bericht des "Diario de Mallorca" bei der Ortspolizei von Palma über die Zusammenkünfte am Strand beschwert.

Aktivitäten angeblich nicht Teil der Genehmigung

Sie klagen vor allem darüber, dass die Veranstalter die Genehmigung, die sie von der Küstenbehörde für ihre Aktivitäten bekommen haben, "deutlich anders auslegen" als sie eigentlich erteilt wurde. In den Augen der Anwohner deutlich großzügiger. So würden die Veranstalter von Reach Mallorca Platten im Sand auslegen, wodurch eine Art Bühne entstehe. Dazu kämen Lautsprecher, Lichtanlagen, Musik und leuchtende Anzeigetafeln mit Informationen zur Gruppierung.

Bei einem der Strandgottesdienste von Reach Mallorca. Esther Baumann

Der Organisator von Reach Mallorca, Johannes Baumann, wundert sich im Gespräch mit der MZ über die Klagen der Anwohner. "Zu uns ist niemand gekommen und hat sich beschwert", berichtet er telefonisch. Was die Genehmigung angehe, habe die Organisation in diesem Jahr die Bereiche noch einmal deutlich erweitert.

Alles von der Lizenz abgedeckt, sagt der Veranstalter

Alle aufgebauten Utensilien am Strand seien von der Lizenz abgedeckt gewesen. "Und die Ortspolizei hat das durchaus auch streng überprüft. Allein ich habe drei Kontrollen selbst erlebt, aber es gab noch weitere", sagt Baumann.

Die Anwohner beschweren sich auch darüber, dass während der Veranstaltung, die ihrer Aussage nach von 21 Uhr bis Mitternacht dauerte, der Weg an der Strandpromenade durch Menschentrauben versperrt war. Und nach dem Gottesdienst hätten auf dem Boden Müll, Flaschen und Essensreste gelegen.

Organisator bedauert die Störung

"Uns ist keineswegs daran gelegen, ein schlechtes Verhältnis zu den Anwohnern aufzubauen", sagte Baumann. Im Gegenteil: Man hoffe durch die Aktivitäten von Reach Mallorca etwas für eine zivilisiertere Playa de Palma zu tun, was ja wieder im Sinne der Anwohner sein müsse. Baumann bedauere es, sollten sich die Anwohner durch Reach Mallorca gestört fühlen.

Reach Mallorca hielt in diesem Jahr insgesamt sieben Gottesdienste an der Playa de Palma ab. Der letzte fand am Freitagabend (4.8.) statt. Die Versammlungen seien ein "voller Erfolg" gewesen. Es seien sehr viele Menschen gekommen, mit denen man auch teilweise nach dem Gottesdienst noch ins Gespräch gekommen sei. Wie und ob es im nächsten Jahr weitergeht, stehe aber noch nicht fest, erklärte Baumann.

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Reach Mallorca ist eine gemischte Gruppe aus Katholiken und Protestanten. Die meisten kommen aus Freikirchen, die nicht den Landeskirchen unterstehen.