Mallorca Zeitung

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Richter entscheidet gegen Megapark: Der Partykomplex auf Mallorca darf nicht größer werden

Chef Tolo Cursach wollte das Restaurant Quixote in die Disco einbinden

Der Megapark an der Playa de Palma. (Archivbild) Clara Margais

Niederlage vor Gericht für den Megapark: Eigentümer Bartolomé Cursach hat vergeblich gegen eine Anordnung des Rathauses geklagt, die dem Partykomplex illegale Umbauarbeiten vorwarf. Ein Richter des balearischen Gerichtshofes hat nun gegen die Disco entschieden. Wie es nun weitergeht, ist unklar.

Cursach hatte ein Tourismusgesetz aus dem Jahr 2012, die sogenannte Ley Delgado, zu seinen Gunsten ausgelegt, um einen bereits 2003 erfolgten Umbau zu rechtfertigen. Das Gesetz besagt, dass touristische Einrichtungen Verbesserungsmaßnahmen vornehmen dürfen, selbst wenn diese in der Bauverordnung nicht vorgesehen sind.

Der Megapark hatte den ersten Stock erweitert und das anliegende Restaurant Quixote in die Disco integriert. So entstand ein 5.875 Quadratmeter großer Partykomplex.

Polizisten fungieren als Zeugen

Im Zuge der Ermittlungen wegen Korruption und Bestechung gegen Cursach nahm das Rathaus die Lizenzen des Megaparks unter die Lupe. Ein Anwohner hatte sich beschwert, die Polizei im Endeffekt formell den Megapark angezeigt. Auslöser war, dass der Megapark die Musikanlage des Quixote nutzte, um die Disco zu beschallen. Da beide Betriebe eine separate Lizenz haben, sollte das eigentlich nicht möglich sein. Aber beide Lokale waren so umgebaut, dass ein großer Raum in einem Gebäude entstand.

Der Megapark vor der Trennung der zwei Bereiche. MZ

Cursach wehrte sich und warf den zwei Polizisten, die als Zeugen in Erscheinung traten, Falschaussage vor. Das Gericht ließ den Einspruch zwar zu, gab im Endeffekt aber den Beamten recht. Das Tourismusgesetz sei eher für Hotels gedacht, und ein solches sei der Megapark nun nicht.

Der Partykomplex muss laut dem Richter nun den Anweisungen des Rathauses Folge leisten und die vorgenommenen Umbauarbeiten zurückbauen. Praktisch hatte Cursach schon vorgesorgt. Die einstige Rolltreppe, die in die Megaarena führte, wurde abgeschafft und dafür ein fünf Meter breiter Gang errichtet. An dieser Stelle sollte sich eigentlich die Mauer zum Quixote befinden. Das Restaurant ist derzeit eine VIP-Zone. Diese Trennung durch den Gang dürfte aber nicht ausreichend sein. Es ist gut möglich, dass das Rathaus nun fordert, den Megapark noch deutlicher vom Quixote abzugrenzen.

Der Megapark nachdem die Rolltreppe abgeschafft wurde. Das Quixote ist nun der VIP-Bereich links. MZ

Offiziell wollte sich der Megapark nicht zu dem Urteil äußern. Wie die MZ erfuhr, fechtet Cursach die Entscheidung jedoch an und geht vor dem Obersten Spanischen Gerichtshof in Berufung.

Schon früher hatte der Megapark Probleme mit dem Quixote

Das Quixote hat dem Megapark schon früher Probleme bereitet. Einst hatten die Gebrüder Pascual, damals die Betreiber des großen Konkurrenten Bierkönig, das Restaurant gekauft, um der Konkurrenz über die Schulter zu schauen und bei dem kleinsten Fehltritt bei den Behörden anzuschwärzen. Cursach kaufte das Pancho, das am Bierkönig anliegt, um selbiges zu tun. Nach Jahren des Streits setzten sich alle Parteien an einen Tisch und entschieden sich zu einem Tausch. Das Pancho ging an den Bierkönig, das Quixote an den Megapark.

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