Mallorca Zeitung

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Türsteher vs. Rocker am Ballermann: Wie es zu der Massenschlägerei vor dem Bierkönig kam

Gegen Ende der Saison hat es an der Playa de Palma noch einmal heftig geknallt. Versuch einer Rekonstruktion

Türsteher prügeln im Bierkönig auf einen Urlauber ein. Redaktion MZ

Es war eine harte Saison dieses Jahr am Ballermann, und kurz vor dem großen Finale ist es vor dem Bierkönig noch einmal zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Im ersten Akt beteiligt: sieben deutsche Urlauber und eine Handvoll Türsteher. Im zweiten Akt standen sich dann ein Dutzend Türsteher und Kellner des Bierkönigs und noch einmal 15 Menschen mit einer gewissen Affinität für Motorradclubs gegenüber. Einer der vermeintlichen Rocker wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, der Rest durch eine entschlossene Attacke der Bierkönige verjagt. 

Doch das Mitteilungsbedürfnis beider Seiten zu solchen Vorfällen hat traditionell seine Grenzen. Versuch einer Rekonstruktion der Auseinandersetzungen.

Erster Akt: Sieben verhaltensauffällige Urlauber fliegen aus dem Bierkönig, zwei davon werden verletzt

Am Donnerstag, den 12. Oktober kommt es zu einer folgenschweren Begegnung im Bierkönig. Sieben deutsche Urlauber sollen dort extrem verhaltensauffällig agiert haben. Es kommt zu einem Scharmützel mit den Türstehern, bei denen zwei Urlauber schwer verprügelt werden und alle sieben anschließend rausfliegen. Die anderen Diskotheken an der Playa werden über eine Meldekette über die Sieben informiert. So soll verhindert werden, dass sie auch dort randalieren könnten. 

Bald darauf taucht ein Mitglied eines Rockerclubs vor dem Bierkönig auf. Er diskutiert mit den Türstehern und ist der Meinung, die Security hätten gegenüber seinen „Bekannten“ etwas übereifrig gehandelt. Man einigt sich auf eine Entschuldigung seitens der Türsteher und auf ein paar Freibiere.

Zweiter Akt: Aus den sieben Verjagten werden 15 Freibier-Freunde

Am darauffolgenden Tag tauchen statt der sieben Urlauber knapp fünfzehn Freibier-Freunde vor dem Bierkönig auf, darunter lediglich zwei der geschädigten Deutschen. Es kommt wohl erst zu einem verbalen Duell. Ob das mit den 15 nicht etwas übertrieben sei, wollen die Türsteher wissen. Und die anderen fünf, ob die schon abgereist seien?

Es kommt, wie es kommen muss, ein paar missverstandene Gesten, Kommunikationsprobleme, plötzlich beginnt die Schlägerei. Nach Einschätzung eines überraschten Zeugen gehen wohl erst zwei Bierkönig-Männer zu Boden, woraufhin die Kellner sich spontan solidarisieren und Seite an Seite mit den berufsmäßigen Ordnern auf die Jungs losgehen, die eigentlich zum Freibiertrinken gekommen waren.

Die zahlenmäßige Überlegenheit der Bierkönige gibt im wahrsten Sinne des Wortes den Ausschlag. Und so wird aus einer Aussöhnung eine Vertreibung aus dem Trinker-Paradies. Als die, die noch laufen können, in ihre Autos flüchten, werden sie von den Bierkönig-Mitarbeitern noch mit Biergläsern beworfen.

Einer der an der Schlägerei beteiligten Urlauber bleibt schwerverletzt auf der Strecke. Schließlich kommt der Krankenwagen.

Bierkönig suspendiert zwei beteiligte Türsteher

So ungefähr muss es sich abgespielt haben. Wie gesagt, das Mitteilungsbedürfnis beider Parteien hat traditionell seine Grenzen. Der Bierkönig hat aber vorläufige Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen und zwei beteiligte Türsteher suspendiert.

Die ortsansässigen Persönlichkeiten aus dem Motorradmilieu, die vor wenigen Wochen vor Gericht freigesprochen wurden, hüllen sich derweil in Schweigen. Es heißt, sie hielten sich da raus. Und das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Ein paar der Gedemütigten scheinen auf Rache zu sinnen.

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