Ein Fluglotsenstreik hat in Frankreich am Montag (20.11.) zu Ausfällen und Verspätungen geführt. Auch Flüge, die den französischen Luftraum lediglich durchqueren, wurden ausgebremst. Bereits im Vorfeld hatte die Zivilluftfahrtbehörde (DGAC) die Flughäfen Paris-Orly und Toulouse gebeten, die Zahl der Flüge um 25 Prozent zu reduzieren. In Bordeaux und Marseille sollten 20 Prozent der Flüge ausfallen. Betroffen waren aber auch andere Flughäfen und Flüge, die etwa auf dem Weg von Deutschland nach Spanien lediglich über Frankreich hinwegfliegen. Auf Mallorca gab es vor allem am Nachmittag Verspätungen.

Die Fluggesellschaft Ryanair rief die EU auf, Überflugrechte sowie die Bewegungsfreiheit der EU-Bürger während des Lotsenstreiks zu schützen. In diesem Jahr sei der Luftverkehr bereits an 65 Tagen durch Streiks der französischen Fluglotsen behindert worden, was zur Streichung Tausender Flüge aus Deutschland, Spanien, Italien, Irland und Großbritannien geführt habe.

Innerfranzösische Flüge bevorzugt

Während der Streiks arbeiteten weniger Lotsen und weniger Flüge würden abgefertigt werden, betonte die Airline. Frankreich habe beim Notbetrieb während der Streiks innerfranzösische Flüge bevorzugt, was unfair sei. Paris müsse während solcher Streiks die Überflugrechte für Flugzeuge schützen, die das Land auf dem Weg zu einem anderen Ziel nur überfliegen, forderte Ryanair.

Der aktuelle Streik der französischen Fluglotsen richtete sich gegen eine Entscheidung der Regierung, die die Lotsen verpflichtet, künftig individuell 48 Stunden vorher mitzuteilen, ob sie sich an einem Streik beteiligen, oder nicht. Damit sollen Einschränkungen des Luftverkehrs besser vorhersehbar und reduziert werden.