Mallorca Zeitung

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Chaos am Flughafen Mallorca – darum kam es zum Stau an der Sicherheitskontrolle

Bis zu einer Stunde standen die Passagiere am Freitagmorgen (22.3.) an. Viele verpassten ihren Flug. Nun kommt ans Licht, was das Problem war

Lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle: Der Flughafen Palma am Freitagmorgen (22.3.). Bernardo Arzayus

Rechtzeitig am Gate zu erscheinen, war am Freitagvormittag (22.3.) für viele Passagiere am Flughafen Mallorca ein Ding der Unmöglichkeit. Teilweise standen die Fluggäste eine Stunde lang an der Sicherheitskontrolle an. Nun gibt es Klarheit darüber, was zu der zermürbenden Situation geführt hat.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, haben die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Trablisa zwischen 7 und 11.30 Uhr einen Bummelstreik durchgeführt. In der Praxis bedeutete dies, dass jeder Passagier penibel geprüft wurde. Den Vorschriften wurden bis ins letzte kleine Detail nachgekommen. Die Mitarbeiter zeigten dabei keinerlei Bestrebungen, die Vorgänge zu beschleunigen.

Das berichten die Passagiere

Passagiere, die vor Ort waren, berichten unter anderem, dass sie aufgefordert wurden, ihr Handy und das Ladegerät jeweils eine eigene Schale zu legen. Hatten sie auch noch einen Laptop oder ein Tablet dabei, musste auch dieser in eine eigene Schale, das Ladegerät in eine weitere. Eine Reisende erklärte, ein Sicherheitsmitarbeiter habe ihr gesagt: "Ihr seid selbst schuld, wenn ihr das Gepäck nicht so hinlegt, wie es sich gehört."

Lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle: der Flughafen Palma am Freitagmorgen (22.3.). Bernardo Arzayus

Für Aufregung unter den Passagieren sorgte auch eine Mitarbeiterin, die einen Metalldetektor schloss, an dem sich eine lange Schlange gebildet hatte. Sie erklärte den Wartenden: "Es tut mir leid, ich bin hier alleine. Mehr kann ich nicht tun."

Eine Mitarbeiterin von Trablisa erklärte, dass die Kontrolleure alle Protokolle konsequent umgesetzt hätten und jeden Passagier so kontrolliert hätten, als wenn der Metalldetektor beim Passieren gepiept hätte. Als Grund für das Vorgehen nannte die Angestellte Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. So seien die Gehälter nicht erhöht worden, Überstunden würden nicht erfasst, während gleichzeitig die Anforderungen stetig steigen würden.

Das sagt die Sicherheitsfirma

Ein Sprecher von Trablisa erklärte derweil, es habe sich bei der Situation am Freitagmorgen um ein punktuelles Problem gehandelt, das bereits gelöst sei. Er bestritt, dass sich die Firma im Arbeitskampf befinde oder dass ein Streik stattgefunden habe. Der Darstellung des Sprechers zufolge sei ausreichend Personal vor Ort gewesen, um die steigenden Passagierzahlen in der beginnenden Osterwoche abzufertigen.

Auch von der Flughafenverwaltung hieß es, dass an der Sicherheitskontrolle die Anzahl Mitarbeiter anwesend war, die für einen Tag mit dem entsprechenden Flugaufkommen vorgesehen ist. Von einem Streik sei man im Vorfeld nicht informiert gewesen.

Wie das "Diario de Mallorca" in Erfahrung bringen konnte, hatten die Mitarbeiter die Aktion in den Tagen zuvor schon geübt.

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