Wer als ausländischer Urlauber auf Mallorca krank wird - sei es an Covid-19 oder einem anderen Leiden - wird bis auf Weiteres vorwiegend in Privatkliniken behandelt. Das sieht ein Abkommen zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst IB-Salut und dem Verband der Privatkliniken auf den Balearen vor, das vergangene Woche geschlossen wurde und über das am Mittwoch (4.8.) die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Das Abkommen soll dazu dienen, das wegen der fünften Corona-Welle stark belastete öffentliche Gesundheitssystem in den kommenden Wochen zu entlasten.

Der Vertrag sieht vor, dass öffentliche Krankenhäuser krankenversicherte Ausländer ohne Wohnsitz auf den Balearen zur eigenen Entlastung in Privatkliniken überweisen können, sofern dies die Auslastung nötig macht. Die Entscheidung, diese Möglichkeit zu nutzen, verbleibt bei der jeweiligen Krankenhausleitung.

Aus Sicht der Patienten heißt das: Wer einen Krankenwagen ruft, wird direkt zu einer Privatklinik gefahren. Wer persönlich ein öffentlichen Krankenhaus aufsucht, kann bei Bedarf an eine Privatklinik weiterverwiesen werden. Sollten die Nicht-Residenten bereits im Krankenhaus liegen und beispielsweise auf eine Operation warten, können sie ebenfalls für den Eingriff verlegt werden, so das Abkommen.

Dabei werden drei Fälle für die Abrechnung ausgeführt. Privat versicherte Patienten rechnen direkt mit dem Dienstleister ab. Bei gesetzlich Versicherten mit einer europäischen Krankenversichertenkarte (EHIC) wird über den balearischen Gesundheitsdienst IB-Salut abgerechnet, der sich das Geld über Madrid vom jeweiligen Gesundheitsdienst des zuständigen EU-Landes zurückerstatten lässt - im Falle von deutschen Urlaubern also von der jeweiligen deutschen gesetzlichen Krankenversicherung. Sollte ein Patient über beide Optionen verfügen, darf er selber wählen, welche Abrechnung ihm lieber ist.

Covid-19 im Urlaub auf Mallorca

Positiv auf Covid-19 getestete Mallorca-Urlauber, die nicht ins Krankenhaus müssen, kommen für die Zeit der Quarantäne in einem der zurzeit zwei eingerichteten Corona-Hotels unter. Darin stehen aktuell rund 600 Zimmer zur Verfügung, sodass es keine Engpesse geben sollte. /tg