Die Balearen-Regierung hatte es angekündigt und mehrfach wiederholt. Nun scheint sich die Idee in Luft aufzulösen. Das Vorhaben, den EU-weit gültigen Covid-Pass als Eingangskontrolle für Sportveranstaltungen und den Zugang zum Training und in Fitnesscenter sowie Museen, Theater und andere Einrichtungen zu nutzen, wird sich rechtlich nicht umsetzen lassen. Offiziell hält man zwar bislang noch an dem Plan fest, hinter den Kulissen gibt man aber bereits offen zu: Der Balearen-Regierung in Palma de Mallorca fehlt für diesen Schritt die Zuständigkeit und die spanische Zentralregierung in Madrid zieht - zumindest bislang - nicht mit.

Nur die Behörden der Zentralregierung verfügen über die technischen Möglichkeiten, das EU-Zertifikat zu kontrollieren, also den QR-Code zu entschlüsseln, der Auskunft darüber gibt, ob und wann man a) Covid-Impfungen erhalten hat, b) von der Krankheit genesen ist oder c) einen bei den Gesundheitsbehörden registrierten PCR- oder Schnelltest gemacht hat. Auf den Balearen wurde der Pass bereits genutzt, um den Zugang zu Fußballstadien zu kontrollieren. In Spanien hatten bereits mehrere Regionen versucht, den Covid-Pass zur Voraussetzung für den Zugang zu weiteren Veranstaltungen zu machen. Doch sobald dagegen geklagt wurde, schmetterten die entsprechenden Oberlandesgerichte diese Verordnungen ab. Deshalb wird die Balearen-Regierung vorerst auf die Verordnung verzichten, bis es juristische Klarheit darüber gebe, heißt es inoffiziell auf Anfragen. Zumindest der Verband der Fitnessstudios hatte eine Klage gegen die Verordnung angedroht. /tg