17-jähriger Kampf gegen die Behörden auf Mallorca: deutscher Golfplatzbetreiber darf Fünf-Sterne-Hotel bauen

Ein Gericht hatte dem Betreiber schon vor Jahren Recht gegeben

Gold Club Puntiró

Gold Club Puntiró / DM

Der für die Stadtplanung zuständige Abgeordnete im Rathaus Palma, Óscar Fidalgo, hat am Dienstag (5.9.) bekannt gegeben, dass das Unternehmen Golf Park Entertainment Mallorca S.A. ein Fünf-Sterne-Hotel auf der Insel bauen darf. Vorausgegangen war ein 17 Jahre andauernder Kampf der von einem Deutschen betriebenen Firma gegen die Behörden.

Im Jahr 2006 hatte der Betreiber des Golfplatzes Puntiró an der alten Landstraß nach SIneu erstmals angefragt, ob ein Hotel für die Golfer in der Nähe des Platzes machbar wäre. Zehn Jahre ließen sich die Behörden Zeit, ehe der Inselrat das Projekt schließlich ablehnte. Als Begründung nannte man, dass der Bau des Hotels auf landwirtschaftlicher Nutzfläche geplant ist, was verboten sei.

Gericht gab dem Golfplatzbetreiber bereits 2018 Recht

Der Golfplatzbetreiber klagte gegen die Entscheidung und der Oberste balearische Gerichtshof gab dem Unternehmen im Jahr 2018 Recht. Die Fläche sei keine Nutzfläche, sondern ein ländliches Gebiet, auf dem man durchaus bauen darf. Zudem hatte sich das Unternehmen beim Bau des Golfplatzes, bei dem es auch ein zehnjähriges Hin und Her gegeben hat, das Recht gesichert, künftig ein Zusatzangebot in Form eines Hotels errichten zu dürfen.

Gutachten ausgelaufen

Das Problem war nun aber noch nicht aus der Welt. Denn zwölf Jahre nach der ersten Anfrage war das Gutachten, das die Auswirkungen auf die Umwelt schildert, nicht mehr gültig. Eine neue Bescheinigung musste her. Im Jahr 2019 stellte Golf Park Entertainment Mallorca S.A. zum zweiten Mal den Bauantrag, der 2022 bewilligt wurde. "Es ist nur noch reine Formsache", beschrieb Fidalgo das Projekt, bei dem der Grundstein in Kürze gelegt werden darf.

Das Hotel soll 10,2 Millionen Euro kosten und künftig über 173 Suites für 348 Gäste verfügen. Im vergangenen Jahr hatte der Hamburger Unternehmer Heiner Tamsen, dem auch der T-Golfplatz in Magaluf gehört, die Anlage gekauft. /rp