Auf dem Weg zur Einigung: Gesa-Gebäude auf Mallorca soll ein Kulturzentrum werden

Palmas Stadtverwaltung soll Eigentümer des Objekts werden und 25 Millionen Euro dafür zahlen

Das GESA-Hochhaus am Ortseingang von Palma

Das GESA-Hochhaus am Ortseingang von Palma / B. Ramon

Die Stadtverwaltung von Palma will das bekannte Gesa-Gebäude kaufen und in ein Kulturzentrum verwandeln. Das gab Palmas stellvertretender Bürgermeister Javier Bonet (PP) am Montag (13.11.) bei einer Pressekonferenz bekannt. Die Stadtverwaltung will bis zu 25 Millionen Euro für den Kauf bereitstellen.

Die Verhandlungen mit dem Besitzer, dem Energiekonzern Endesa, seien auf einem guten Weg. Das Konsistorium erwäge derzeit allerdings noch verschiedene Möglichkeiten, um die Kosten für das von José Ferragut entworfene Gebäude zu senken, darunter auch einen Grundstückstausch.

Bonet, der auch Dezernent für Kultur, Tourismus, Innovation und Sport ist, erklärte, dass im Haushalt für 2024 ein Posten von 500.000 Euro enthalten ist, der für Projekte und Studien im neuen Kulturzentrum verwendet werden soll.

Jahrelange Diskussionen

Das braune Hochhaus mit den markanten verspiegelten Fenstern am Ortseingang von Palma ist in erster Meereslinie für manchen Anwohnern ein unliebsamer Dorn im Auge. 2005 hatte es der Energieversorger Endesa (zuvor "Gesa") nach Verlagerung seines Firmensitzes an den katalanischen Bauträger Núñez y Navaro verkauft. Im Anschluss wurde es von der damals im Inselrat regierenden Regionalpartei Unió Mallorquina (UM) unter Denkmalschutz gestellt und konnte nicht mehr verkauft werden.

Pläne in jeder Legislaturperiode

Damals besagte ein Gutachten für das Oberlandesgericht, das Gesa-Hochhaus sei ein spanienweit herausragendes und unbedingt schützenswertes Beispiel für den International Style, der in den USA bis in die 60er Jahre und anschließend in Europa seinen Höhepunkt erlebt hatte. Wie 2014 geprüft wurde, wären bei einem Abriss auf die Stadt Entschädigungsforderungen von mehr als 100 Millionen Euro zugekommen. Auch die von den Konservativen dort vorgesehenen Luxus-Apartments wurden demzufolge nie gebaut.

2007 kamen mit dem Machtwechsel im Rathaus unter der Linksregierung neue Pläne auf, um dem Leerstand des zwölfstöckigen Hochhauses ein Ende zu setzen: Ein Park sollte die erste Meereslinie schmücken, gebaut werden sollte nur in zweiter und dritter Meereslinie. Die Pläne für Grünflächen wurden umgesetzt, die Immobilie selbst blieb unverändert und verkam im Laufe der Jahre.

Der erste Linkspakt im Rathaus ab 2015 hatte ebenfalls Pläne, das Gebäude in ein Kulturzentrum umzuwandeln, diese wurden ebenfalls nie umgesetzt. /dise