Ohrfeige für die beiden großen Volksparteien auch auf Mallorca: Die konservative Volkspartei (PP) hat bei den Europawahlen auf den Balearen am Sonntag (25.5.) zwar mit 27,5 Prozent den Sieg geholt, musste aber im Vergleich zu 2009 fast 40.000 Stimmen (17 Prozentpunkte) einbüßen. Ein ähnliches Bild bietet sich bei den Sozialisten: Mit einem Anteil von 22 Prozent landen sie auf Platz zwei, verlieren aber ebenfalls rund 40.000 Stimmen (ebenfalls 17 Prozentpunkte).

Während dem sozialistischen Kandidaten auf den Balearen, Pere Joan Pons (Listenplatz 20), erwartungsgemäß nicht der Sprung ins Europaparlament gelang, wird die PP-Abgeordnete Rosa Estarás (Listenplatz sieben) erneut in Brüssel vertreten sein.

Die beiden großen Parteien können zusammen nicht mal mehr die Hälfte der abgegebenen Stimmen auf den Balearen auf sich vereinen. Die neue, linksgerichtete Formation Podemos ("Wir können") dagegen kam aus dem Stand auf 10,3 Prozent und damit auf Platz drei, obwohl sie auf den Balearen weder über einen Parteisitz noch eine Parteistruktur verfügt.

Die Vereinigte Linke (IU) rangiert mit 8,9 Prozent auf Platz vier, dahinter folgen die Linksrepublikaner (Esquerra) mit 7,3 Prozent und die liberale Zentrumspartei UPyD mit 6,7 Prozent.

Spanienweit gewann die regierende PP die Europawahl zwar knapp, erlitt aber im Vergleich zu 2009 herbe Verluste, genauso wie die oppositionellen Sozialisten. Die Konservativen büßen mit einem Ergebnis von 26,0 Prozent und 16 Mandaten im Vergleich zu 2009 knapp 17 Prozentpunkte und sieben Sitze im Europaparlament ein. Die PSOE erhielt 23,0 Prozent (14 Mandate) und verliert damit rund 16 Punkte und ebenfalls sieben Mandate. Zur großen Überraschung wurde auch spanienweit die Formation Podemos, sie wird fünf Abgeordnete nach Brüssel schicken.

Die Wahlbeteiligung lag auf den Balearen bei nur 36,5 Prozent, damit aber leicht über dem Wert von 2009. Spanienweit gaben 45,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.