Ein 29-jähriger Labor-Mitarbeiter der Balearen-Universität steht im Verdacht, größere Mengen synthetischer Drogen hergestellt und verkauft zu haben. Das teilte die Nationalpolizei auf Mallorca am Freitag (16.9.) mit, nachdem sie in Palma das bisher größte Drogenlabor der Balearen aufgespürt hatten.

Nach den Ermittlungen der Drogenfahnder hatte sich der Laborant in der biologischen Fakultät unter falscher Identität als Krebsforscher ausgegeben. Auf diese Weise konnte er längere Zeit unbehelligt große Mengen gefährlicher Chemikalien bestellen. Schließlich schlug die Polizei zu. Sie beschlagnahmte größere Mengen der Droge Speed (Amphetamin) und anderen Rauschmitteln.

In der Szene galt der 29-jährige Bulgare ohne Vorstrafen als größter Speed-Lieferant der Insel. Die Designerdroge soll überwiegend in den Nachtlokalen am Paseo Marítimo in Palma verkauft worden sein. Neben größeren Mengen an hochgiftigen Chemikalien beschlagnahmte die Polizei auch handgeschriebene Anweisungen zur Herstellung von Drogen.

Dass es auch bei der mit ernsten Dingen befassten Polizei Menschen mit Humor gibt, beweist der Umstand, dass die Operation unter dem Decknamen "Breaking Palma" geführt wurde. Offensichtlich in klarer Anspielung auf die US-amerikanische TV-Serie "Breaking Bad", in der ein biederer Chemielehrer zu einem Drogenproduzenten und rücksichtslosen Kriminellen mutiert. /tg