Tagelange und lautstarke Privatpartys im bisher stillen Hinterland von Mallorca: Ein neues Geschäftsmodell stellt genervte Anwohner und Polizei auf der Urlauberinsel vor ein weiteres Problem. Anscheinend von Unternehmern organisierte und kommerzielle Techno-Partys, zu denen aber privat über WhatsApp eingeladen wird, störten in den vergangenen Wochen zunehmend die im ländlichen Mallorca wohnenden Insulaner.

Gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" beschwerten sich mehrere Dorfbewohner über die Ruhestörung. Eine Anwohnerin zwischen Consell und Alaró berichtet von einer Rave-Party im Hinterland, die von Samstagabend bis Sonntagnachmittag lief. Weiße Zelte waren aufgebaut. Die Autos der Partygäste parkten teilweise auf den Äckern der Umgebung.

Ein Anwohner im Minidorf Biniali bei Santa Eugènia weiß Ähnliches zu berichten. "Neulich war ich am Stall von meinem Haus und traf auf drei junge Männer. Ich fragte, was sie da machten. Und sie fragten mich, ob ich zur Sicherheitsfirma der Party gehöre", erklärt der genervte Anwohner, der die Gäste der Techno-Feiern in der Gegend um Camí des Costé, Sa Casa Blanca und s'Aranjassa ertragen muss.

Bei den Partys, da sind sich die Anwohner sicher, handelt es sich nicht mehr um reine Privatvergnügen, sondern um kommerzielle Veranstaltungen, die von Agenturen organisiert aber als private Feiern getarnt werden. Die Ortspolizei beschränkt sich in vielen Fällen auf Verwarnungen wegen Ruhestörungen oder Strafzettel wegen falsch geparkter Autos. /tg