Die touristische Übersättigung auf Mallorca ist nicht nur auf die private Ferienvermietung oder die riesigen Kreuzfahrtdampfer zurückzuführen, über die immer gerne gemeckert wird, sondern auch durch die illegale Vermietung nicht angemeldeter Hotelbetten. Das prangern zumindest Vertreter der Gewerkschaften UGT und CCOO an.

In mehreren Fällen würden die Hoteliers einfach Schlafsofa in die Zimmer stellen lassen, um so die erlaubte Höchstzahl an zahlenden Gästen einfach zu umgehen, so die Gewerkschafter. Dies sei weniger bei großen Hotelketten als vielmehr bei kleineren Betrieben der Fall. Auch das balearische Tourismusministerium erklärte jetzt, sich über die Problematik bewusst zu sein. Allein im vergangenen Jahr hat die Behörde 32 Hotels wegen eben dieser Praktik sanktioniert, zahlreiche weitere verwarnt. Insgesamt vermute man, dass in etwa 70 Prozent der Hotels mehr oder weniger regelmäßig auf nicht angemeldete, zusätzliche Schlafplatzangebote zurück griffen.

Gleichzeitig, kritisieren die Gewerkschafter, würde die Anzahl der Angestellten in den Hotels aber nicht angemessen erhöht. Die Mitarbeiter stünden deshalb einem immer größeren Arbeitspensum gegenüber. Dadurch steige das Risiko von Arbeitsunfällen und gesundheitlichen Schäden für die Zimmermädchen und die Angestellten in der Essensausgabe. Auch die Sicherheitsvorschriften für die Gäste könnten so nicht garantiert werden. Die Priorität der Politik solle darauf liegen, die Kontrollen der Hotels auszubauen, so Antonio Copete (UGT). Die Praktik habe sich in den vergangenen Jahren zum größten Problem des Tourismussektors entwickelt. Mallorcas Hotelverband Fehm wollte sich bisher nicht zu den Anschuldigungen äußern. /somo