Ein seit Jahrzehnten in Sa Pobla aufbewahrtes Museumsstück stellt Anwohner und Historiker auf Mallorca vor Rätsel. Das anscheinend aus Fisch- und andern Tierkörpern zusammengestückelte Präparat ist wahrscheinlich historisch nicht interessant genug, um es wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Gleichzeitig ist das 'dimonió' genannte Stück aber so detailverliebt hergestellt, dass es die Phantasien aller derjenigen beflügelt, die es betrachten. Zur Zeit sucht das Museum Can Planes in Sa Pobla einen Ort, wo es das Fischschwanz-Teufelchen der Öffentlichkeit zeigen kann.

Wie der Leiter von Can Planes, Martín Scala, vermutet, war der 'dimonió' vermutlich das Werk eines geschickten Tierpräparators aus dem 19. Jahrhundert. Es sei durchaus vorstellbar, dass jemand einen fiesen Streich spielen wollte und womöglich dafür viel Geld ausgegeben hat. Im Dorfarchiv gibt es mehrere Hinweise auf Leute, die merkwürdige Kreaturen - Fische mit menschlichem Kopf - gesehen haben wollen. Auch wurden in einem der Dorfhäuser einmal Skizzen und Zeichnungen von solchen Lebewesen gefunden. Allerdings seien diese nicht mehr erhalten.

Der Autor und Dorfarchivar Alexandre Ballester schrieb, dass das Fundstück irgendwann einmal einem Mann namens Joan Serra, unter den Döflern bekannt unter dem Spitznamen Goet, gehört haben soll. Serra sei begeisterter Schreiber und Maler gewesen und habe das Stück von seinem Vater geerbt, der unter dem Namen 'Doctor Ramón' bekannt war.

Nach dem Umbau des Museums soll der 'dimonió' der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Vielleicht erinnern sich andere Museumsbesucher an andere Erzählungen von früher, die zur Entschlüsselung des Rätsels beitragen können. /tg