Die Provokationen des rechtskonservativen Radiomoderators Federico Jiménez Losantos kommen seinem Arbeitgeber "Libertad Digital" teuer zu stehen: 17.000 Euro soll das Medienunternehmen Strafe zahlen, nachdem der dort beschäftigte Journalist im April auf dem Radiosender "esRadio" dazu aufgerufen hatte, Brauereien in Bayern "in die Luft zu jagen" und "200.000 Deutsche auf den Balearen als Geiseln zu nehmen."

Hintergrund der gesendeten Schimpftirade war, dass damals das Oberlandesgericht in Schleswig-Holstein die Auslieferung des ehemaligen katalanischen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont verweigert hatte.

Die Strafe wurde von der in Madrid ansässige Kommission für Wettbewerb CNMC (Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia) ausgesprochen. Die Wettbewerbshüter stützten sich dabei auf den Artikel 4,2 des Mediengesetzes (Ley General de la Comunicación Audiovisual), nach welchem Hassreden gegen Personen oder Personengruppen geahndet werden können.

Das Unternehmen berief sich in einer Stellungsnahme in der Zeitung "El Pais" auf die freie Meinungsäußerung. Federico Jiménez Losantos habe keinen Hass gegen eine Nation ausdrücken wollen. Gegen die Strafe kann "Libertad Digital" zwei Monate lang Beschwerde beim Nationalen Gerichtshof einlegen.

Der erzkonservative Journalist ist für seine Provokationen berüchtigt. Er war in den Nullerjahren das Aushängeschild des nationalkonservativen Radiosenders Cope. Deren Eigentümer, die spanische Bischofskonferenz, versuchte ihn 2009 nach etlichen Skandalen vom Morgen- in das Nachtmagazin abzuschieben. Jiménez Losantos nahm daraufhin seinen Hut und arbeitet seither für den Online-Sender "esRadio".

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